Zeitdruck, Stress, Überforderung. Im Grunde genommen ist es ein Armutszeugnis, welches die deutsche Belegschaft ihren Arbeitgebern gegenüber ausstellt: „In den vergangenen zwölf Monaten kam es vor, dass ich so im Arbeitsalltag gefordert wurde, dass es sicher nicht ein ganzes Leben durchzuhalten ist.“ Fast ein Drittel (29 Prozent) der hierzulande beschäftigten Arbeitnehmer stimmte dem oben stehenden Satz voll und ganz zu. Das ergab die Arbeitszeitbefragung 2013, die das iap, Institut für Arbeit & Personal der FOM Hochschule und das KompetenzCentrum für Statistik und Empirie unter 850 Berufstätigen durchführte. Viele Experten sehen hier die Arbeitgeber in der Pflicht etwas zu ändern. Allerdings kann auch der Arbeitnehmer etwas dagegen unternehmen, wenn er zum Beispiel folgende Zeitfresser aus seinem Büro entfernt.
Wer geht ans Telefon? Stimmen Sie sich mit Kollegen ab!
Der Kundenauftrag will bearbeitet werden. Wenn es nach dem Chef möglichst bis gestern. Aber ständig klingelt das Telefon. Ein übler Zeitfresser. Denn die Gespräche dauern teilweise viel zu lange, weil der Gesprächspartner auch noch mit Smalltalk daher kommt. Stimmen Sie sich in puncto Telefonzeit mit Ihren Kollegen ab. Wer geht wann ans Telefon und vertröstet den Anrufer eventuell?
Finden Sie die Balance
Ja, auch im Büro ist das Pflegen von sozialen Kontakten erlaubt. Schließlich braucht der Mensch seinen Stamm. Ein Schwätzchen mit den Kollegen und kleinere Pausen, um mal den Kopf frei zu bekommen sind völlig in Ordnung. Aber übertreiben Sie es damit nicht. Wer diesem Zeitfresser allzu sehr frönt läuft Gefahr, dass sich seine Akten schnell in ungeahnte Höhen stapeln. Finden Sie also die für Sie passende Balance zwischen Arbeit und Pausen.
Auch Kollegen dürfen „Nein!“ sagen
Das Ignorieren des Wörtchens „Nein!“ wird gerne mit Kollegialität verwechselt. Das ist quatsch – und ein übler Zeitfresser obendrein! Haben Sie keine Angst davor für egoistisch gehalten zu werden, denn nur wer im gesunden Maße an sich selbst denkt, ist in der Lage, auch anderen Menschen helfen zu können. Also sagen Sie „Nein!“, bevor die eigene Arbeit droht, auf der Strecke zu bleiben.
Setzen Sie Prioritäten …
… und essen Sie den dicken Frosch zuerst. Damit ist gemeint, dass man die unangenehmen Aufgaben als Erstes erledigt. So hat man das Schlimmste bereits hinter sich und die angenehmen Aufgaben fallen einem umso leichter, will heißen schneller, von der Hand.
E-Mails & Post: bearbeiten Sie alles nur einmal
Das Öffnen der Post, egal ob digital oder analog, gehört mittlerweile zu einem der größten Zeitfresser. Nicht immer ist gleich auf dem ersten Blick erkenntlich, welcher Brief oder E-Mail vom Inhalt her wichtig. Bearbeiten Sie jedes Schreiben nur einmal pro Tag. Öffnen beziehungsweise überfliegen, ablegen, gegebenfalls gleich beantworten, verschicken. Apropos verschicken. Gerade der Versand des „guten alten“ Postbriefes entlarvt sich oft als zeitraubende Angelegenheit. Briefmarke kaufen, Brief damit versehen, Brief einwerfen … wer hier Zeit sparen möchte, der sollte die jeweilige Briefmarke im Onlineshop bestellen.
Damit ist die Liste an potenziellen Zeitfressern längst nicht zu Ende. Und wer einen Chef hat, der viel Arbeit mit guter Arbeit verwechselt, dem helfen auch diese Tipps nichts. Wer sich allerdings jetzt selbst dabei ertappt hat, einige Aufgaben zu ineffizient zu erledigen, sollte die oben genannten Handlungsempfehlungen mal ausprobieren und sich von der Wirkung überraschen lassen.