Wetterfühligkeit: Klimaanlagen verstärken Probleme – oder mindern Sie

Auch wenn er noch ein paar Tage dauert, lässt sich über diesen Sommer sagen, dass er es durchaus in sich  hatte. Folge der überdurchschnittlich hohen Hitze der Monate Juli und August waren immer wieder heftige Gewitter und Temperaturstürze von über zehn Grad Celcius. Derartige Wetterkapriolen können für wetterfühlige Mitarbeitern zur Tortour werden. Klimaanlagen können dieses Problem noch verstärken – oder auch mindern.

Gut jeder 2. Deutsche leidet an Wetterfühligkeit

Wetterfühligkeit lässt sich nicht als eigenständige Krankheit definieren. Dennoch führen Temperaturschwankungen und Luftdruckwechsel bei empfindlichen Personen oft zu körperlichen Beschwerden. Rund die Hälfte aller Deutschen schätzt sich selbst als wetterfühlig ein und klagt bei Wetterwechseln regelmäßig über Schlafstörungen, Kreislaufprobleme, Konzentrationsschwäche, Gelenk- und Narben- bis hin zu Kopfschmerzen.

Klimaanlagen gegen Wetterfühligkeit: Auf das Maß kommt es an

Eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme ist laut Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK, Klimaanlagen einzusetzen. Jedoch maßvoll. In manchen Fällen sei es sogar sinnvol ganz auf sie zu verzichten. Denn Klimaanlagen in Büros und Autos sorgen bei großer Hitze zwar für Abkühlung, verstärken aber diese Probleme.

Natürliche Reaktionen geraten vollkommen durcheinander

Der Hintergrund: Unser Körper ist darauf ausgelegt, seine Temperatur auf 37 Grad zu halten. „Bei Hitze weiten sich die Blutgefäße auch in der Haut, um durch Schwitzen Verdunstungskälte zu produzieren. Bei Kälte ziehen sich sie sich zusammen, um die Wärmeabgabe zu verringern. Der künstliche Temperaturausgleich von Klimaanlagen bringt diese natürliche Reaktion vollkommen durcheinander“, so Marschall.

Deshalb rät die Medizinerin, die Kühlgeräte öfter auszuschalten und stattdessen auf ein ganzjähriges Präventionsprogramm zu setzen. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  • Abhärten durch Wechselduschen
  • Kneippanwendungen und Saunagänge
  • Regelmäßiges Aufhalten an der frischen Luft
  • Ausdauersport
  • Genügend Schlaf
  • Abwechslungs- und vitaminreiche Ernährung

(cs mit Informationen der Barmer GEK)

HCC Redaktion

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