Das körpereigene Hormon Dopamin löst Glücksgefühle aus. Seine Bildung wird unter anderem angeregt durch die „Wohlfühl-Klassiker“ Sex, Drogen oder Essen. Das Hirn gibt sich jedoch nicht zufrieden mit einem Kick; es erinnert sich an den Glückszustand und will ihn immer wieder erreichen. Dopamin beeinflusst also unsere Entscheidungen so, dass wir noch mehr Glücksmomente erleben können.
Dopamin therapeutisch nutzen
Nun hat ein Forschungsteam um ETH-Professor Martin Fussenegger vom Departement Biosysteme in Basel einen Weg gefunden, das Dopaminsystem des Körpers therapeutisch zu nutzen. Die Forschenden haben ein neues genetisches Modul geschaffen, das sich über Dopamin steuern lässt. Der Glücksbotenstoff setzt dieses Modul dosisabhängig in Gang. Als Antwort auf eine Erhöhung des Dopaminpegels im Blut produziert das Modul einen gewünschten Wirkstoff.
Biologische Bausteine neu verschaltet
Das Modul besteht aus mehreren biologischen Bauteilen des menschlichen Organismus, die zu einer künstlichen Signalkaskade zusammengeschaltet sind. Am Anfang der Kaskade stehen Dopaminrezeptoren als Sensoren. Als Endprodukt wird ein bestimmter Wirkstoff produziert: entweder ein Modelprotein namens SEAP oder das ANP, ein potentes blutdrucksenkendes Mittel. Diese Signalkaskade bauten die Forscher in menschliche Zellen, sogenannte HEK-Zellen, ein, von denen wiederum rund 100.000 Stück in Kapseln eingebracht wurden. Diese implantierten die Forschenden in den Bauchraum von Mäusen.
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