Seit dem 17. Jahrhundert breitet sich der Kaffee in Europa und der ganzen Welt aus. Kaum ein Land auf dem Globus, das nicht seine eigene Kaffeekultur entwickelt hat. Die Zubereitungsmethoden, Geschmäcker und das technische Equipment variieren von Land zu Land. Trotz Globalisierung: Kaffee gibt es zwar fast überall, die Kaffeekultur ist aber fast immer verschieden. Das zeigt auch die Infografik (Quelle: momodo.de).
Ein wenig Geschichte
1683 belagerten die Türken Wien. Es gelang ihnen jedoch nicht, die Stadt einzunehmen und sie konnten in die Flucht geschlagen werden. Zurück ließen sie 500 Sack Kaffee, den „Wein des Islam“. Die Befreiung Wiens war ein Gemeinschaftserfolg von Bayern, Schwaben, Badenern, Franken, Sachsen und Polen – gemeinsam tranken sie angeblich den erbeuteten Kaffee. Den Kaffee nahmen sie mit nach Hause. Dort entwickelte dann jedes Volk seine eigene Kaffeekultur: Die Deutschen den Filterkaffee, die Italiener den Espresso, die Wiener die Melange. Und in Wien eröffnete der siegreiche General Kolschitzky 1685 angeblich das erste Kaffeehaus.
Kaffee und Gesundheit
Der Ruf des Heißgetränks ist schon immer zwiespältig. Noch im vergangenen Jahrhundert sangen Kinder „Caffee, trink nicht so viel Caffee. / Nicht für Kinder ist der Türkentrank / schwächt die Nerven, macht dich blass und krank. (…)“ Auch heute wird immer wieder vor den gesundheitsschädigenden Wirkungen von Kaffee gewarnt: Er lässt angeblich Insulinspiegel und Blutdruck ansteigen und erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Allerdings zeigten neuere Studien, dass diese Warnungen meist gesicherter Grundlagen entbehren. Vielmehr förderten sie Ergebnisse zu Tage, die zeigten, dass Kaffee auch gesundheitsfördernde Effekte hat: Antioxidantien schützen die Zellen und beugen Krebs vor, Kaffeetrinker haben seltener Nierenerkrankungen, Kaffee fördert die Konzentration, die Durchblutung und kann bei Kopfschmerzen helfen.
Kaffeekultur und Kaffeezubereitung
Es gibt fast ebenso viele Methoden, Kaffee zuzubereiten, wie es Länder gibt, in denen Kaffee getrunken wird. Zwar wird auch hierzulande mittlerweile am liebsten Kaffee nach italienischer Art getrunken, des Deutschen liebster Kaffee ist aber immer noch der Filterkaffee. Aus gesundheitlicher Perspektive ist das auch durchaus sinnvoll: Denn Kaffee enthält die Diterpene Kafestol und Kahweol. Diese Stoffe hemmen Leberenzyme, die zum Cholesterinabbau notwendig sind. Und: Sie sind filterbar. Das heißt, dass der Diterpengehalt bei Filterkaffee weitaus niedriger ist als bei Brühkaffee. Vielleicht ein Grund, das Image des guten alten Filterkaffees ein wenig aufzupolieren?