Schlaganfälle: 5 Fragen, 5 Antworten

Zum heutigen Weltschlaganfalltag stellen wir fünf Fragen zum Schlaganfall – und liefern auch gleich die passenden Antworten. Mit etwa 63.000 Todesfällen pro Jahr sind Schlaganfälle die dritthäufigste Todesursache in Deutschland – und die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Grund genug, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und über Präventionsmaßnahmen zu informieren.

1. Was ist ein Schlaganfall?

Analog zum Herzinfarkt sind 80 bis 85 Prozent Schlaganfälle Hirninfarkte. Durch ein Blutgerinnsel (Embolie) wird die Blutzufuhr zum Gehirn und damit die Sauerstoffversorgung unterbrochen. Ursache kann auch einer Arteriosklerose sein: Dann verursacht eine Gefäßverkalkung den Sauerstoffmangel.

Die übrigen 15 bis 20 Prozent der Schlaganfälle werden durch Gehirnblutungen ausgelöst. Ursachen sind ebenfalls Arterienverkalkungen, aber auch Aneurysmen oder Bluthochdruck können der Grund sein.

2. Wer ist besonders gefährdet?

Die Risikogruppen sind ähnlich wie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Übergewichtige, Diabetiker, Raucher und Menschen, die an Bluthochdruck leiden. Besonders gefährdet sind solche Personen, die mehrere der genannten Faktoren auf sich vereinen.

3. Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?

Die beste Vorbeugung ist ein gesunder Lebensstil mit einer ballaststoffreichen, vitaminreichen Ernährung mit möglichst wenig tierischen Fetten und Zucker. Rauchen sollte Tabu sein und Sport Gewohnheit. Auch regelmäßige Gesundheitschecks beim Arzt, wo z.B. der Blutdruck kontrolliert wird, helfen bei der Vorbeugung.

4. Was sind die Symptome?

Schlaganfälle gehen häufig mit Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen einher. Um diese zu erkennen, eignet sich der FAST-Test (Face, Arms, Speech, Time)

1. Gesicht (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Wenn es ihr nicht oder nur auf einer Seite gelingt, deutet das auf Lähmungserscheinungen hin – ein häufiges Schlaganfallsymptom.

2. Arme (Arms): Fragen Sie die Person, ob sie ihre Arme nach vorne strecken kann und dabei die Handinnenflächen nach oben drehen. Wenn es nicht gelingt, beide Arme zu heben und die Position mindestens zehn Sekunden zu halten, deutet das auf einen Schlaganfall hin.

3. Speech (Sprache): Sprechen Sie einen einfachen Satz vor, den die betroffene Person dann deutlich nachsprechen soll. Die Stimme klingt verwaschen und vernuschelt? Wahrscheinlich liegt eine Sprachstörung vor.

4. Time (Zeit): Wenn einer der ersten drei Tests auf Schlaganfallsymptome hindeutet, wählen Sie sofort den Notruf (112) und schildern die Symptome. Damit keine oder möglichst wenig bleibende Schäden zurückbleiben, zählt jede Sekunde.

5. Welche Behandlungsmethoden für Schlaganfälle gibt es?

Ziel der Behandlung ist immer, die Sauerstoffversorgung zum Gehirn wieder herzustellen. Wenn es zu einem blutigen Schlaganfall gekommen ist, muss das Blut aus dem Gewebe entfernt werden, evtl. durch einen neurochirurgischen Eingriff am Gehirn. Wenn das Gehirn anschwillt, muss der Schädel geöffnet werden, damit kein Druck auf das Gehirn entsteht.

Falls Blutgefäße verschlossen sind, versucht man die Ader wieder zu öffnen, z.B. durch einen Katheter oder durch einen Stent. Bei Gerinnseln reicht evtl. die Gabe von Medikamenten, um sie aufzulösen. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist die Zeit: Innerhalb der ersten drei bis vier Stunden nach dem Schlaganfall müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit bleibende Schäden verhindert werden.

HCC Redaktion

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