Smartphones auch im Straßenverkehr (fast) immer im Blick

Eine junge Frau schaut auf ihr Handy und überquert dabei eine Straße

Leiden Sie unter Smartphone-Sucht? Für fast jeden Dritten in Deutschland dauert es nicht länger als eine Viertelstunde – spätestens dann blickt er auf das, was einst Welt-Journalist Hans von der Burchard als das „Schweizer Taschenmesser des 21. Jahrhunderts“ bezeichnete (s. u. Infografik). Ein Umstand, der für uns allen voran im Straßenverkehr für Gefahr sorgt. Das zeigt eine aktuelle Studie der DEKRA Unfallforschung.

Smartphone ein, Kopf aus

Ständig auf Empfang. So oder so ähnlich lässt sich eine Studie von Deloitte zum Nutzungsverhalten von Smartphone-Besitzer zusammenfasssen. Die unten, vom Informationsportal Statista erstellte Infografik, zeigt den Zeitraum, in welchem ein Smartphone nach dem Aufwachen respektive vor dem Schlafengehen genutzt wird. Fast jeder dritte Deutsche (30 Prozent) macht genau das mindestens 15 Minuten nachdem er aufgestanden ist beziehungsweise bevor er sich zu Bett begeben hat.

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Die Grafik zeigt den Zeitraum, in welchem ein Smartphone nach dem Aufwachen bzw. vor dem Zubettgehen genutzt wird. (Quelle: de.statista.com /CC BY-ND 3.0)

Viel schlimmer ist jedoch die Zeit dazwischen. 13 Prozent nutzen das Smartphone auch nachdem sie bereits länger als drei Stunden wach sind. Ablenkungen durch Smartphones haben sich inzwischen zu einer der größten Gefahren im Straßenverkehr entwickelt. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Erhebung der DEKRA Unfallforschung. „Unsere Erhebungs-Teams berichteten teils von extremen einzelnen Ablenkungs-Situationen“, kommentiert Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE und verantwortlich für die Business Unit Automotive, die Studienergebnisse. „Besonders eindrücklich war [..] eine Szene in Stockholm: Ein junges Mädchen bleibt mitten auf der Straße stehen, holt ihr Handy heraus und beginnt zu tippen. Erst als ein Busfahrer hupt, wird ihr klar, wo sie steht, und sie geht weiter“, berichtet Klinke. Smartphone ein, Kopf aus?!?

Jeder zehnte Verkehrstote im Straßenverkehr durch Fehlverhalten von Fußgängern verursacht

Laut DEKRA tippen knapp acht Prozent der Fußgänger beim Überqueren der Straße Text. Weitere 2,6 Prozent telefonierten und rund 1,4 Prozent taten beides gleichzeitig. Rund fünf Prozent trugen Ohrstöpsel oder Kopfhörer, ohne zu sprechen – hörten also vermutlich Musik. Besonders bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Laut Statistischem Bundesamt wird etwa jeder zehnte Todesfall auf deutschen Straßen durch falsches Verhalten von Fußgängern verursacht. In etwa der Hälfte dieser Fälle besteht das Fehlverhalten von Fußgängern darin, dass sie nicht auf den Fahrzeugverkehr achten. Zum Beispiel, weil sie das Smartphone nutzen.

Bildquelle: nenetus | stock.adobe.com

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