Steigende bzw. sinkende Risikobereitschaft dank Hirnstimulation

Inhalt und Methodik

Die SpielerInnen mussten auf Basis von drei Spielparametern (Pluspunkte pro aufgedeckter Karte, Anzahl von Verlustkarten im Stapel, Punktverlust bei Aufdecken einer Verlustkarte) zu Beginn jeder Runde die Anzahl aufzudeckender Karten (von 0 bis 32) angeben. Unmittelbar danach ging es in die nächste Runde – ohne Rückmeldung ob eine Verlustkarte gezogen wurde oder nicht. Erst am Ende der letzten von 24 Runden wurde der Gesamtpunktestand bekannt gegeben.

Anders die Situation in der „heißen“ Variante des Spiels:

In jeder Runde wird eine Karte nach der anderen aufgedeckt, wohlwissend, dass irgendwo im Kartenstapel der „Schwarze Peter“ versteckt ist. Es bestand die Möglichkeit, jederzeit abzubrechen und in die nächste Runde zu wechseln. Je mehr Karten aufgedeckt wurden, desto höher wurde natürlich das Risiko, auf den „Schwarze Peter“ zu treffen und damit alle bisher erspielten Punkte zu verlieren. Für risikofreudige Menschen ein Zustand freudiger Erregung und verführerischer Impulse, es an die Spitze zu treiben. Für risikoscheue Menschen ein Zustand, der zunehmend mit ängstlichen Impulsen, eine Verlustkarte zu ziehen, behaftet ist.

Die Ergebnisse

Ohne Gehirnstimulation deckten die risikoscheuen Personen in dieser „heißen“ Variante wie erwartet weniger Karten auf als risikofreudige. Wurde die Aktivität in der rechten Hirnregion erhöht, veränderte sich das Verhalten: Risikofreudige SpielerInnen reduzierten ihr Risikoverhalten, aber risikoscheue zeigten umgekehrt plötzlich einen vermehrten Hang zum Risiko. Diese gegensätzliche Veränderung im Verhalten ist Resultat ein und desselben Mechanismus des rechten dorsolateralen präfrontalen Kortex. Diese Struktur kontrolliert affektive Impulse, die aus tieferliegenden Gehirnbereichen kommen.

Fortsetzung auf Seite 3.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

Empfohlene Artikel