Unternehmen müssen sich heute etwas einfallen lassen, um junge Talente und erfahrene Fachkräfte zu ködern. Früher konnte sich der Arbeitgeber den Bewerber aussuchen, das hat sich in Zeiten des demografischen Wandels und Fachkräftemangels geändert. Jetzt sind es die Arbeitnehmer, die eine immer genauere Vorstellung davon haben, was ihr künftiger Arbeitgeber bieten soll.
Was macht einen „guten Arbeitgeber“ zu einem guten Arbeitgeber?
Sowohl für ältere, erfahrene Arbeitskräfte soll der zukünftige Arbeitgeber interessante Perspektiven bieten als auch für die Generation Y der 25- bis 35-Jährigen. Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten, Unternehmenskultur, Vereinbarkeit von Familie und Beruf – kurz: Es ist ein guter Arbeitgeber gefragt. „Für den Bewerber und potenziellen Arbeitnehmer sind diese Qualitäten allerdings im Bewerbungsprozess nur schwer auf den ersten Blick zu erkennen“, sagt Arne Spiegelhoff, Projektleiter bei TÜV Rheinland. Oder anders formuliert: Was macht einen „guten Arbeitgeber“ zu einem guten Arbeitgeber?
Um diese Frage zu beantworten, hat TÜV Rheinland einen Standard entwickelt, der den Unternehmen hilft, diese Kompetenzen auf- und auszubauen und sie für den Bewerber sichtbar zu machen. Nachdem das Unternehmen sein Personalmanagement gemäß den Standardanforderungen aufgebaut hat, erfolgt das Prüfverfahren durch TÜV Rheinland. Dabei werden alle Prozesse des Personalwesens im Rahmen eines Audits vor Ort detailliert beleuchtet und gegen die Anforderungen des Standards geprüft. Das Prüfverfahren berücksichtigt dabei keine Ranglisten oder Vergleiche mit anderen Unternehmen, sondern orientiert sich rein am Reifegrad des Personalmanagements des Unternehmens. Nach erfolgreicher Prüfung erhält das Unternehmen das Zertifikat und Prüfsiegel „Ausgezeichneter Arbeitgeber“ von TÜV Rheinland.
Umfassende Prüfung mit optionalen Zusatzmodulen
Die Zertifizierung gliedert sich in ein Grundmodul und fünf Zusatzmodule. Im Grundmodul werden alle Prozesse im Personalbereich eines Unternehmens, sowie Anforderung zu Ethik, Unternehmenskultur und Organisation geprüft. Die Zusatzmodule beinhalten beispielsweise Anforderungen wie Elternfreundlichkeit, Betriebliches Gesundheitsmanagement oder „fit für ausländische Fachkräfte“. Ein Auditor von TÜV Rheinland prüft im jeweiligen Unternehmen, ob diese Anforderungen erfüllt und im Alltag der Mitarbeiter gelebt werden.
So werden beispielsweise das Schulungsangebot, der Umgang mit Mitarbeitern und Bewerbern oder das Führungsverhalten intensiv beleuchtet. Um die Zertifizierung zu erhalten, muss das Unternehmen den Anforderungen des Standards gerecht werden und dieses regelmäßig überprüfen lassen.