Vom Sport lernen: Leistungsfreude statt Leistungsdruck

Der König ist tot, es lebe der König! Was Führungskräfte von Jürgen Klopps Rücktritt lernen können zeigt anschaulich, was das Management alles vom Sport lernen kann. Auch Angestellte können etwas vom ehemaligen BVB-Coach mitnehmen. Schließlich stammt auch folgender Satz von ihm: „Ich glaube nicht daran, dass die Angst vorm Verlieren dich eher zum Sieger macht als die Lust aufs Gewinnen.“ Der Speaker und Mentalcoach Steffen Kirchner beschreibt dieses im Profisport häufig vorhandene Verhalten als „Leistungsfreude – eine Mischung aus den Faktoren „Topleistung“ und „Lebensfreude“. Diese Leistungsfreude hilft Profisportlern Motivationstiefs zu überwinden und mit Niederlagen umzugehen. Eine Einstellung, die sich mithilfe folgender fünf Tipps auch in unseren (Berufs-) Alltag integrieren lässt.

Tipp 1: Eine To-Do-Liste mit Prioritäten

Die meisten unter uns agieren nach dem „Feuerwehr-Prinzip“. Das heißt, da wo es gerade brennt, da kümmern wir uns. Eine E-Mail mit hoher Priorität schneit gerade in unser Postfach? Bearbeiten! Ein Kunde teilt uns telefonisch sein Anliegen mit? Sofort beartbeiten! Der Chef zitiert uns ins Büro? Hingehen! Meistens wissen wir jedoch bereits am Sonntag, was uns ab Montag erwartet. Setzen Sie sich an diesem Tag für eine halbe Stunde hin und schreiben Sie sich eine To-Do-Liste – und versehen Sie diese mit Prioritäten.

Tipp 2: Pausen bewusst nutzen

Wer arbeitet, muss auch Pause machen. So weit, so bekannt. Jedoch die wenigsten nutzen diese wichtige Entspannungsphase wirklich bewusst. Sein Essen am besten direkt am PC-Arbeitsplatz einnehmen, vor dem Meeting schnell noch in die Kantine und einen Kaffee reinschütten … . Pausen, die mehr belasten, als entspannen. Um Pausen bewusst zu nutzen, lernen Sie Entspannungstechniken, wie zum Beispiel autogenes Training. Auch hier kann man vom Sport lernen. Die achten bei ihrer Regeneration auf ein so genanntes 70-30-Verhältnis. Das heißt, Entspannung in 30 Prozent ihrer Pausenphasen durch bewusstes Faulsein. 70 Prozent , um Akkus wieder aufzuladen. Zum Beispiel durch Radfahren oder Laufen.

Tipp 3: Potenziale erkennen und nutzen

„Ich muss abnehhmen …“, „Ich muss mehr in kürzerer Zeit erledigen …“. Die meisten von uns leiden unter einem regelrechten Selbstoptimierungswahn. Sie arbeiten ständig an ihrem Status Quo und versuchen alles möglich Schlechte an sich auszumerzen. Dabei ist Fehler machen menschlich – und das ist auch gut so! Erkennen Sie Ihre Potenziale (Talente) und arbeiten Sie an diesen!

Tipp 4: Holen Sie sich Anerkennung – auch durch Sport

Einer aktuellen Studie der Talent- Karriereberatung von Rundstedt zufolge wünschen sich Mitarbeiter mehr Feedback zu ihren Leistungen. Doch damit tun sich die Führungskräfte hierzulande (immer noch) schwer. Doch wahre Anerkennung erfährt man nur duch persönlichen, ehrlichen Einsatz. Zum Beispiel im Ehrenamt für Menschen, aber auch im sportlichen Wettkampf kann man sich Anerkennung holen. Und falls man verliert? Lernt man mit Niederlagen umzugehen!

Tipp 5: Legen Sie Inspirationstage fest

Der Mensch lebt in Gemeinschaften, aber ab und zu braucht er auch die Einsamkeit. Legen Sie zum Beispiel vier Tage im Jahr oder – falls Sie sich es erlauben können – einen Tag pro Monat fest, an dem Sie für niemanden erreichbar sind. Eingangs erwähnter Steffen Kirchner spricht hier von einem „Inspirationstag“. Gehen Sie zum Beispiel an einen schönen Ort oder nutzen Sie diesen ebenfalls für Sport (Radfahren, Laufen, Golfen … ). Wichtig: Kommunizieren Sie diesen als „nicht verhandelbar“!

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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