Die meisten mittelständische Unternehmen verstehen es sehr gut, ihre Mitarbeiter anzuspornen, ohne einen Burnout zu riskieren. Allerdings besteht die Gefahr, dieses sensible Gleichgewicht durch kontinuierlich steigende Leistungserwartungen zu zerstören. Das belegt die Burnout-Studie der Universität St. Gallen. Regulierend können hier die Führungskräfte eingreifen.
Individueller Burnout gering ausgeprägt
Für die Studie hat die Universität St. Gallen die Antworten von rund 15.000 Beschäftigten aus den TOP JOB® Unternehmen 2012 ausgewertet. Dabei zeigte sich: Die Risikofaktoren für den individuellen Burnout sind bei den Befragten weitgehend gering ausgeprägt:
- Sie fühlen sich weder unter- noch überfordert (87 %)
- von ihrer Führungskraft sehr anerkannt (66 %)
- Sie erleben eine positive Gemeinschaft (97 %)
- übereinstimmende Wertvorstellungen (97 %)
- und Gerechtigkeit (75 %).
Es lauern Gefahren
Jedoch: Über die Hälfte der untersuchten Unternehmen (51 %) laufen Gefahr, einen kollektiven Burnout zu erleiden. Der Grund: Die Betriebe versuchen häufig, dem ständigen Wettbewerbsdruck durch stetig steigende Leistungsvorgaben standzuhalten. Die Mitarbeiter und damit das gesamte Unternehmen werden dauerhaft überlastet. Dadurch erhöht sich das Burnout-Risiko deutlich. Davon betroffen sind zu:
- 77 % die größeren Unternehmen (durchschnittlich 1.548 Mitarbeiter)
- 58 % die mittelgroßen Unternehmen (231 Mitarbeiter)
- 33 % die kleineren Unternehmen mit durchschnittlich 53 Mitarbeitern.
Das können Führungskräfte tun
Hier sind die Führungskräfte gefragt, die sowohl sich selbst als auch die Mitarbeiter vor dem drohenden Kollaps schützen müssen. Die Autorinnen der TOP JOB® Studie, Prof. Dr. Heike Bruch und Sandra Kowalevski, formulieren elf Handlungsempfehlungen:
- auf die eigene psychische Gesundheit achten
- sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und an die psychische Gesundheit der Mitarbeiter denken
- eine Kultur der Achtsamkeit etablieren
- die Erholungsprozesse ihrer Mitarbeiter unterstützen
- auf ihre eigene Work-Life-Balance und die ihrer Mitarbeiter achten
- Frühwarnsysteme für Burn-out und psychische Belastung etablieren (bspw. in Form von Mitarbeitergesprächen oder -befragungen)
- strategische Ziele klären und kommunizieren, Prioritäten setzen und anleiten, selbst zu priorisieren
- Mitarbeiter ermuntern, suboptimale Projekte zu benennen und diese einstellen
- auf einen ausgewogenen Wechsel von Hochenergie- und Erholungsphasen achten
- psychische Gesundheit im Unternehmen messbar machen und die Ergebnisse kommunizieren
- in die Vermeidung von Burn-out investieren (insbesondere durch die Anpassung der Arbeit an die Fähigkeiten eines Mitarbeiters)
Die komplette Studie können Sie hier kostenlos anfordern.
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