Depressionen: Anzeichen & wirksame Hilfe

Gut zehn Prozent der Weltbevölkerung  leidet an Depressionen oder Angstzuständen. Besonders signifikant sind die Steigerungsraten für Deutschland. 2015 wurden zirka 155.000 Klinikaufenthalte zur Reha aufgrund psychischer Erkrankungen genehmigt. Vor zehn Jahren waren es 89.350.* Was sind die möglichen Ursachen und Anzeichen einer Depression und wie kann man Betroffenen helfen? Im folgenden Kompaktüberblick einpaar Antworten.

Depressionen können mehrere Ursachen haben

Am besten fängt man damit an zu klären, was eine Depression alles nicht ist. Menschen, denen dunkle, kalte (Winter-) Tage aufs Gemüt schlagen, leiden noch lange nicht unter Depressionen. Auch das Traurig- beziehungsweise Bedrücktsein sowie kurzfristige Phase(n) der Melancholie sind bei weitem nicht mit dem gleichzusetzen, was Mediziner unter Depressionen verstehen. Die DGPPN, die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, definiert sie als „ […] eine psychische Erkrankung, die sich in zahlreichen Beschwerden äußern kann.“ Psychische Beschwerden sind:

  • eine anhaltende gedrückte Stimmung,
  • eine Hemmung von Antrieb und Denken,
  • Interessenverlust,
  • Suizidgedanken.

Physische Beschwerden:

  • Schlaflosigkeit und …
  • … Appetitstörungen, die bis hin zu Schmerzzuständen reichen.**

So zahlreich wie die Beschwerden, so auch die Ursachen. Depressionen können entstehen aufgrund:

a ) genetischer Veranlagung. Sie treten familiär gehäuft auf. Laut DGPPN liegt die Gefahr, selbst eine Depression zu
entwickeln, bei etwa 15 Prozent, sollten Verwandte ersten Grades bereits darunter gelitten haben. Bei eineiigen Zwillingen steigert sich das Risiko, dass beide an einer Depression erkranken auf mindestens 50 Prozent!

b) Stoffwechsel- und Funktionsstörungen im Gehirn. Depressionen werden unter anderem durch eine
Stoffwechselstörung im Gehirn hervorgerufen. Bei depressiven Patienten wird oft ein Mangel an so genannten Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin oder Gamma-Aminobuttersäure diagnostiziert.

c) Unzureichend verarbeitet Traumata. Zum Beispiel der Verlust eines geliebten Menschen kann den Ausbruch einer Depression fördern.

Wie kann man Betroffenen helfen?

Menschen, die in ihrem Freundes- oder Kollegenkreis einen Betroffenen vermuten, können selbst nur recht wenig gegen die Erkrankung unternehmen. Ähnlich wie bei einem Alkoholabhängigen kann man lediglich das Vier-Augen-Gespräch mit dem Betroffenen suchen, in welchem man seine Beobachtungen schildert und seine Sorge um den Freund/ Kollegen zum Ausdruck bringt.

Gegen die Depressionen lässt sich nur mit modernen Behandlungsmethoden vorgehen. Bei leichten Depressionen hingegen können bereits unterstützende ärztliche Gespräche wirksam sein. Bei mittelschweren bis schweren Depressionen greifen Mediziner zum Einsatz antidepressiver Medikamente oder die Durchführung einer Psychotherapie beziehungsweise die Kombination beider Maßnahmen.

Manchmal ist auch eine ambulante Behandlung oder ein stationärer Aufenthalt möglich beziehungsweise nötig. Abhängig ist das von
der diagnostizierten Art und der Schwere der Depression sowie vom individuellen Suizidrisiko. Eine Klinikeinweisung erfolgt meist bei einer psychotischen Depression.***

* Vgl.: Kicknic GmbH: „Depressionen lassen die Kasse klingeln“, Mitteilung zuletzt abgerufen am 31.05.2016 unter folgendem Link: ptp20160531065.

** Siehe: „Was ist eine Depression? Fragen und Antworten.“ Eine Information der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), zuletzt abgerufen am 31.05.2016 unter folgendem Kurzlink: bit.ly/1PgrcXV

*** Mit Text- und Informationsmaterial von ebenda (ebd.).

HCC Redaktion

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