Diversity Management: Die Arbeitswelt wird bunt

Alt oder jung, In- oder Ausländer, mit Behinderung oder ohne, homo- oder heterosexuell – jeder kann vom anderen profitieren. Das gilt sowohl für den Alltag als auch für die Arbeitswelt.  Für Mitarbeiter kann solche Vielfalt eine Bereicherung sein. Die Zusammenarbeit mit Kollegen, die anders sind als der Durchschnitt, zeigen einem ganz neue Wege auf.

Mehr als nur Frauenförderung

Immer mehr Unternehmen schreiben sich „Diversity“ auf ihre Fahnen: Die Vielfalt der Gesellschaft müsse auch in Betriebe Eingang finden, sagen die Befürworter. Und die besteht nun mal nicht nur aus dem Durschschnitt beziehungsweise männlichen Deutschen mittleren Alters und heller Hautfarbe. Dabei ist Diversity mehr als nur Frauenförderung. Es geht um alles, was in der Vergangenheit oft zu Diskriminierung geführt hat, so zum Beispiel Alter, Nationalität, Behinderung, Religion, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung.

Demografische Alterung als Diversity-Treiber

Dass die deutsche Wirtschaft Diversity für sich entdeckt hat, liegt unter anderem an der demografischen Alterung und dem damit verbundenen erhöhten Fachkräftebedarf für einige Branchen (v.a. Pflege, Gesundheit). Die Deutschen bekommen immer weniger Kinder, deshalb fehlt den Betrieben allmählich der qualifizierte Nachwuchs. Sie müssen sich für Bewerber öffnen, die sie früher vielleicht nicht im Blick hatten.

Diversity hilft bei der Optimierung der Arbeitsresultate

Deshalb wollen immer mehr Firmen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen einbinden und ein Umfeld schaffen, in dem alle ihre Leistung bringen können. Und das nicht aus reinem „Gutmenschentum“. Vorteile versprechen sie sich zum einen was ihre Wirkung nach außen betrifft (Stichwort: Employer Branding). Zum anderen hoffen Unternehmen auf die Optimierung von Arbeitsresultaten.

So können neue Ideen zutage kommen, von denen die Firmen profitieren. So nutzte ein Neu-Ulmer Bus-Hersteller das kulturelle Know-How seiner ausländischen Mitarbeiter, als es darum ging, ein Bus-Modell für den Export in die Türkei zu konzipieren. Auch Servicedienstleistungen im Gesundheitswesen beziehungsweise Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) können verbessert werden. Ein Mediziner mit arabischen Wurzeln kann einen Patienten aus seinem eigenen Kulturkreis besser versorgen als der Deutsche im Büro nebenan.

Die bunte Arbeitswelt ist auf dem Vormarsch

2007 wurde die Initiative „Charta der Vielfalt“ ins Leben gerufen – ein Netzwerk, dem sich mittlerweile mehr als 1.400 Unternehmen und Institutionen angeschlossen haben. Im Juni 2013 gestalteten Unternehmen den ersten „Deutschen Diversity-Tag“, um für Vielfalt in Betrieben zu werben. Diese Aktionen zeigen: Die bunte Arbeitswelt ist auf dem Vormarsch. Aus diesen Gründen gilt: Seien Sie offen. Interessieren Sie sich für Menschen und Dinge, fragen Sie nach, kommen Sie ins Gespräch!

(cs)


HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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