Motivation von Mitarbeitern – Anerkennung für mehr Produktivität

Ein Mitarbeiter, der sich jeden Morgen ins Büro quält und montags schon das nächste Wochenende herbei sehnt, ist unmotiviert und damit unproduktiv. Zudem verbreitet er aufgrund seiner Einstellung oft schlechte Stimmung. Es ist bedenklich, dass dieses Verhalten einer internationalen Studie von Towers Watson zufolge auf ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland zutrifft. Diese und andere Studien zeigen aber auch, dass der Führungsstil und das Verhalten der Vorgesetzen einen großen Einfluss auf die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter haben. Welche Möglichkeiten es gibt, die Situation im Unternehmen zu verbessern, und worauf Führungskräfte achten sollten, wissen die Experten von TÜV SÜD.

Viele Arbeitnehmer haben bereits innerlich gekündigt und sind damit wenig motiviert, ihre Arbeit gut und schnell zu erledigen. Einer Studie der Unternehmensberatung Development Dimensions International (DDI) zufolge ist bei der Mehrheit die Ursache dafür im Führungsstil der Vorgesetzen zu suchen. Wertschätzung, Anerkennung und transparente Kommunikation sind wichtige Elemente, um Mitarbeiter zu motivieren. Diese kommen aber vielerorts zu kurz. Stattdessen verlässt man sich bspw. auf Gehaltserhöhungen oder Abmahnungen.

Die intrinsische Motivation fördern

„Das Versprechen von Bonuszahlungen oder die Androhung einer Strafe mögen zwar kurzfristig wirken und den Mitarbeiter dazu bringen, seine Arbeit zu erledigen. Auf lange Sicht bringt das jedoch keinen Erfolg“, erklärt Diplom-Psychologin Kerstin Reviol, Leiterin der Arbeitspsychologie bei der TÜV SÜD Life Service GmbH. „Denn es handelt sich dabei um eine extrinsische Motivation. Das bedeutet, dass der Beweggrund, der einen antreibt und steuert von außen kommt. Der Mitarbeiter erledigt seine Aufgaben nur, weil er es muss. Leistungsbereitschaft und Engagement sind dadurch meist gering ausgeprägt.“ Ist jemand dagegen intrinsisch motiviert, kommt der Anreiz von innen – Tätigkeiten werden als sinnvoll wahrgenommen, sie stellen eine interessante Herausforderung dar oder machen einfach Spaß.

Fehlendes Engagement durch schlechtes Management

Aber auch die intrinsische Motivation wird von außen beeinflusst.Wird die Leistung des Arbeitnehmers nicht anerkannt und wertgeschätzt, sieht er schnell keinen Grund mehr, sich zu bemühen und macht nur noch „Dienst nach Vorschrift“. Das zu verhindern ist die Aufgabe des Vorgesetzten. Zu einem wertschätzenden und damit motivierenden Führungsstil gehören Ehrlichkeit, Offenheit, Geradlinigkeit, Fairness und Anerkennung. Haben Mitarbeiter beispielsweise das Gefühl, es ihrem Chef nie recht machen zu können, weil er beispielsweise ständig seine Meinung ändert, lässt die Bereitschaft, Leistung zu bringen schnell nach. Bemerkt ein Vorgesetzter hingegen, wie sich die Belegschaft abrackert, und erkennt dies mit freundlicher und lobender Aufmerksamkeit an, hat er deutlich engagiertere Mitarbeiter.

Ausbildung für Führungspersonal

Eine Schwierigkeit für viele Vorgesetzte ist, dass sie keine Ausbildung in Personalführung haben, sondern einfach ins kalte Wasser geworfen werden. Wer ein Fachexperte ist und in seinem Beruf gute Leistungen bringt, ist noch lange nicht befähigt, Mitarbeiter zu führen. Die Unsicherheit und der Druck, den neuen Anforderungen gerecht zu werden, führen schnell zu überzogener Strenge oder anderem unpassenden Verhalten. Unternehmen sollten daher dafür sorgen, dass ihre Führungskräfte regelmäßig geschult werden und führungserfahrene Personen im Unternehmen „jüngere“ Vorgesetzte unterstützen und anleiten.

Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de/bgm.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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