Schiefe Zähne sind nicht nur ein Schönheitsmakel. Darunter kann auch Ihre Gesundheit leiden, wenn es etwa schwerfällt zu Kauen oder zu Schlucken. Fehlstellungen lassen sich jedoch auf relativ einfache Weise in den Griff bekommen: mit einer medizinischen Zahnregulierung. Das ist eine anerkannte Korrekturmaßnahme zum Beheben von Kiefer- und Zahnfehlstellungen. Für die im Volksmund als Zahnspange bekannte Methode verwenden Zahnärzte häufig den Begriff „zahnmedizinische Apparatur“. Doch wann ist der Einsatz einer Zahnspange notwendig und was gilt es zu beachten? Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von Zahnspangen und wie Sie davon profitieren können.
Welche Arten von Zahnspangen gibt es?
Eine Zahnspange ist in erster Linie eine spangenartige Vorrichtung, die unter anderem aus Draht oder einer Gaumenplatte bestehen kann. Diese wird individuell an die Bedürfnisse des jeweiligen Gebisses angepasst und sollte getragen werden, um die vorhandene Fehlstellung zu korrigieren. Dabei unterscheidet man zwischen einer festsitzenden medizinischen Zahnregulierung und einer losen Klammer. Letztere kann leicht herausgenommen werden und muss häufig nur nachts getragen werden.
Was festsitzende Zahnspangen oder Brackets ausmacht
Bei ausgeprägten Zahnfehlstellungen werden festsitzende Zahnspangen verwendet, die auch als “Brackets” bekannt sind. Dieser englische Begriff lässt sich grob mit “Klammer” übersetzen. Sie sind die Befestigungselemente bei festen Zahnspangen. Die Brackets bestehen in der Regel aus Keramik oder Metall und werden vom Kieferorthopäden auf der Außen- oder Innenseite der Zähne verklebt. Anschließend werden sie mit einem Drahtbogen verbunden. Durch diese kieferorthopädische Apparatur wird so lange Druck auf die Zähne erzeugt, bis sie die optimale Position erreichen. Dabei dient der Drahtbogen, der durch alle Brackets führt, als Orientierung für die Form des Zahnbogens. Eine feste Zahnspange kann nur durch den Kieferorthopäden entfernt werden.
Wie sich Brackets bei Kindern kennzeichnen
Bei durchschnittlich 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen treten Zahnfehlstellungen auf. Belässt man das unbehandelt, kann das langfristig die Lebensqualität und die Gesundheit der Heranwachsenden belasten. Deswegen ist es ratsam, regelmäßige Untersuchungen bei fachkundigen Experten zu machen. Bei Kindern und Jugendlichen verwendet man bei festen Zahnspangen meist außenliegende Brackets und Drahtbügel, die es auch in unterschiedlichen Farben gibt.
Was Brackets bei Erwachsenen kennzeichnet
Bei Erwachsenen kommt hingegen häufig eine andere Technik zum Einsatz: die Incognito-Lingualtechnik. Dabei handelt es sich um eine innenliegende Variante, die von außen komplett unsichtbar ist. So merkt Ihr Gegenüber nicht, dass Sie eine Zahnspange tragen. Abhängig von der gewählten Variante berechnen sich auch die Kosten für die Zahnspange.
Welchen Vorteil lose Klammern bieten
Bei normalen Fehlstellungen, die häufig durch das Zahnwachstum entstehen, reichen in der Regel herausnehmbare Zahnspangen aus. Sie sind sehr viel beliebter als feste Klammern. Bei einer abnehmbaren Spange arbeitet ein Zahntechniker einzelne Klammern in ein Mittelstück aus Kunststoff ein. Sie liegt eng an den Zahninnenseiten an und übt so sanften Druck auf den Kiefer aus. Beim Design der losen Klammer dürfen Kinder mitentscheiden, da viele verschiedene Farben und Motive angeboten werden.
Der Ablauf einer kieferorthopädischen Behandlung
Zahnspangen werden durch einen Kieferorthopäden verordnet, der vor der Behandlung Zähne, Kiefer und die Kaufunktion untersucht. Die daraus resultierenden Optionen der Zahnregulierung bespricht der Experte dann mit dem Patienten und klärt über die jeweiligen Vor- und Nachteile, und die Kosten auf. In einem Folgetermin wird dann ein individueller Abdruck des Ober- und Unterkiefers angefertigt. Dies geschieht mithilfe einer Form, die mit weicher Alginat-Masse gefüllt ist und auf die Zähne gedrückt wird. Kinder dürfen aus verschiedenen Geschmacksrichtungen wählen. Die individuelle und herausnehmbare Zahnspange erstellt dann ein Zahntechniker auf Basis des Abdrucks. Meist stehen ihm hierfür zusätzliche Röntgenbilder zur Verfügung. Eine feste Klammer ist hingegen schon vorgefertigt und wird beim Einsetzen durch den Kieferorthopäden angepasst.