Mitarbeitergespräche: Die Do’s & Dont’s

Mitarbeitergespräche werden oft von beiden Seiten gefürchtet. Führungskräfte haben Angst davor, durch allzu hart formulierte Kritik ihren Mitarbeiter zu demotivieren. Mitarbeiter wiederum beschleicht nach so einem Gespräch oft das unangenehme Gefühl, viel zu viel falsch zu machen. Im Anschluss stellen sie sich künftigen Herausforderung oft nur zaghaft. Dabei bieten Mitarbeitergespräche tolle Möglichkeiten, um für beide Seiten das Bestmögliche herauszuholen – wenn man es richtig macht.

Kein Ziel, kein Mitarbeitergespräch

Hauptthema in einem Mitarbeitergespräch ist das Feedback. Es bietet beiden Seiten die Chance, Kritik zu äußern. Nun sind in unserer modernen Dienstleistungsgesellschaft Tätigkeiten, deren Leistung anhand produzierter Stückzahlen abgelesen werden können, inzwischen Mangelware. Das ist aber noch lange kein Grund, Mitarbeitergespräche „möglichst ergebnisoffen“ zu gestalten. Im Gegenteil! Mitarbeiter sind vor diesem Gespräch schon nervös genug. Wenn sie auch noch raten müssen, worum es in diesem gehen könnte, trägt das nicht zu ihrer Entspannung bei. Formulieren Sie aus diesem Grund bereits in der Einladung das Thema. Dabei kann es sich unter anderem um Folgendes handeln:

  • die Evaluation bereits getroffener Zielvereinbarungen,
  • das Formulieren neuer Zielvereinbarungen,
  • die Beurteilung bislang erbrachter Leistungen,
  • Entwicklungsmöglichkeiten für den Mitarbeiter (z. B. Fortbildungen), usw. usf.

Mitarbeitergespräche sind keine Beratungsgespräche

Richtig gute Führungskräfte wissen, wie sie Arbeitnehmer vom Leistungstief befreien können. Unter anderem, weil ihnen bewusst ist, dass dafür Mitarbeitergespräche nicht geeignet sind. Konflikte auf zwischenmenschlicher Ebene hindert Ihren Angestellten daran, seine Leistungen abzurufen? Es schadet nicht nur ihm selbst, sondern dem ganzen Unternehmen? Falls dies der Fall ist, führen Sie dazu separate Beratungsgespräche! In Mitarbeitergesprächen geht es ausschließlich um Leistungen und Zielvereinbarungen (siehe oben).

  • Wurden Leistungen gemäß Stellenbeschreibung erfüllt?
  • Wurden zuvor vereinbarte Ziele erreicht? Falls nicht: Woran liegt es?

Stärken, aber auch Schwächen erwähnen

Gute Chefs legen den Finger in die Wunde und gute Mitarbeiter sagen, wo es im Betrieb gerade nicht gut läuft. Das ist alles andere als von der Vergnügungssteuer absetzbar. Am Ende allerdings sind beide Seiten dankbar. Wichtig dabei ist, dass Mitarbeitergespräche nicht nur in die eine Richtung laufen. Wäre einseitiges Kritteln gerechtfertigt, dann käme es auf beiden Seiten erst gar nicht zum Mitarbeitergespräch – ein solches Arbeitsverhältnis findet meist recht schnell ein Ende. Führungskräfte müssen Ihren Angestellten gegenüber nicht nur vor Augen führen, was sie besser machen könnten, sondern darüber hinaus, was sie bereits schon sehr gut machen. Das Gleiche gilt für Mitarbeiter. Nennen Sie Gründe, warum Sie weiterhin gerne für Ihren Betrieb arbeiten.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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