Nahrungsergänzungsmittel bei ausgewogener Ernährung oft nicht notwendig

Nahrungsergänzungsmittel sind längst keine Seltenheit mehr. Vielmehr liegen sie im Trend: Laut Ärztezeitung stieg der Umsatz von 1,31 Milliarden im Jahr 2017 auf 1,44 Milliarden Euro im Jahr 2018. Dabei werden vor allem Vitamine und Mineralstoffe gekauft – sowohl in Reinform als auch in Form von Kombipräparaten. Als Tablette, Kapsel oder Flüssigkeit beinhalten diese gleich mehrere Nährstoffe. Wann Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll für Ihre Gesundheit sein können, beleuchtet für Sie der folgende Beitrag.

Gesunde Ernährung beugt Mangelerscheinungen vor

Wer sich gesund und abwechslungsreich ernährt, braucht normalerweise keine Supplemente oder Nahrungsergänzungsmittel. Denn Obst und Gemüse liefern fast alle lebenswichtigen Vitamine. In Nüssen, Hülsenfrüchten, Milchprodukten und Vollkorngetreide sind Mineralstoffe wie Magnesium, Zink und Kalzium enthalten. Und über eine gelegentliche Portion Fleisch oder Tofu führt man dem Körper Eisen zu.

Allerdings kann ein Nährstoffmangel auftreten: Insbesondere wenn die Ernährung unausgewogen ist – etwa aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien. Darmerkrankungen und andere Beschwerden können darüber hinaus dazu führen, dass der Körper die Nährstoffe nicht richtig aufnimmt oder verarbeitet. Doch selbst bei einer ausgewogenen Ernährung müssen manche auf bestimmte Nährstoffe achten. Veganer sollten beispielsweise aufpassen, dass genug Vitamin B12 auf ihrem Speiseplan steht. Da es nur in tierischen Lebensmitteln wie Milchprodukten vorkommt, müssen sie Vitamin B12 in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen. Vegetarier, die wenig tierische Produkte konsumieren, sollten ebenfalls auf ihre Vitamin B12-Zufuhr achten.

Bei jeder Form der Nahrungsergänzung gilt: Betroffene sollten sich immer zuerst an ihren Hausarzt wenden. Er bestimmt mithilfe eines Bluttests, ob Mineralstoffe oder Vitamine fehlen. Ist das der Fall, besteht die Möglichkeit, den Mangel durch Supplemente oder Nahrungsergänzungsmittel zu beheben. Dabei kommt es auch auf die richtige Dosierung an. Denn Mangelerscheinungen können bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein.

Vitamin D-Bedarf lässt sich oft nicht decken

Vitamin D ist eines der wenigen Vitamine, bei denen eine Supplementierung bei vielen Menschen sinnvoll ist. Sogar unabhängig davon, wie sie sich ernähren. Vitamin D wird vor allem vom Körper selbst gebildet. Dafür benötigt er die UV-B-Strahlen aus dem Sonnenlicht. Zwar kommt Vitamin D auch in Nahrungsmitteln vor. Zum Beispiel in fettem Seefisch, bestimmtem Fleisch, tierischen Innereien oder Eiern. Normalerweise nehmen Menschen jedoch nicht genug davon zu sich, um ihren Vitamin D-Bedarf zu decken.

Dazu kommt, dass in Deutschland der Sonnenstand im Herbst und Winter sehr niedrig und der Anteil an UV-B-Strahlen am Sonnenlicht gering ist. Dadurch kann der Körper das Vitamin nicht in ausreichender Menge bilden. Bis zu einem gewissen Maß kann er es zwar speichern. Doch oft reicht dies nicht für die gesamte kalte Jahreszeit. Auch das Alter spielt eine Rolle: Mit der Zeit nimmt die Fähigkeit der Haut ab, Vitamin D durch UV-B-Strahlen zu produzieren.

Vielen Menschen gelingt es auch im Sommer nicht, mithilfe des Sonnenlichts ausreichend Vitamin D zu bilden. Ein Grund ist das Arbeiten in geschlossenen Räumen. Das stellt einen wichtigen Risikofaktor dar, da Fensterglas kaum UV-B-Strahlen durchlässt. Auch lange Kleidung und Sonnenschutzmittel bewirken oft, dass der Körper nicht genug Sonnenlicht für die Vitamin-D-Bildung bekommt.

Nahrungsergänzungsmittel oder Supplemente sind oft sinnvoll

Tatsächlich ist Vitamin D-Mangel in Deutschland weit verbreitet. Unabhängig davon, wie man sich ernährt. Bei Verdacht sollte man in jedem Fall einen Arzt konsultieren. Ist der Vitamin D-Spiegel im Blut zu niedrig, kann man ihn durch entsprechende Präparate aus der Apotheke ausgleichen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Tabletten Vitamin D3 enthalten, da der menschliche Körper dieses am besten verwerten kann.

HCC Redaktion

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