Die DHBW Stuttgart widmet sich verstärkt der Frage nach den Belastungen von Studierenden und untersuchte nun deren psychische Gesundheit. Eine breit angelegte Befragung von mehr als 7100 Studierenden aus allen drei Fakultäten der DHBW Stuttgart im vergangenen Sommer ist ein erster Schritt und belegt: Die allgemeine Belastung der Studierenden liegt im mittleren Bereich. Zahlreiche Studierende fühlen sich allerdings auch stärker durch das Studium belastet, können aber zumeist gut mit den Belastungen umgehen.
Insgesamt wurden über 7100 Studierende der Fakultäten Wirtschaft, Technik und Sozialwesen der DHBW Stuttgart inklusive des Campus Horb zur Befragung eingeladen. Die Teilnahmequote war mit 28 Prozent sehr hoch. Durchgeführt wurde die Befragung durch die Arbeitsgruppe “Psychische Gesundheit” der Fakultät Sozialwesen. Ziel war es, Belastungen und Möglichkeiten zur Unterstützung der Studierenden zu identifizieren.
Positive Ergebnisse zeigten sich vor allem bezüglich der Identifikation der Studierenden mit dem angestrebten Beruf, ihrer persönlichen Passung zum Studium und ihrer Einschätzung, in wieweit das Studium an der Dualen Hochschule zu ihrer persönlichen Entwicklung beiträgt. Auch im Hinblick auf die Atmosphäre an der Hochschule und auf das Studienangebot ergaben sich sehr positive Werte. „Man kann sagen, die Studierenden sehen sich bei der DHBW am richtigen Platz“, deutet Prof. Dr. Kathrin Ripper, Professorin für Psychologie der Sozialen Arbeit an der DHBW Stuttgart und Mitglied der Arbeitsgruppe, die Ergebnisse.
Die Studierenden gaben zudem insgesamt eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Studium und eine große Lernmotivation an. Insbesondere betonten sie als positiven Punkt den starken Praxisbezug der Dualen Hochschule.
Im Hinblick auf die wahrgenommenen Belastungen zeigte die Befragung, dass sich die Studierenden insgesamt in einem mittleren Ausmaß belastet fühlen. Deutlich wurde aber auch, dass darunter zahlreiche Studierende starke Belastungen erleben. Neben Faktoren außerhalb des Studiums, wie familiäre Probleme und finanzielle Sorgen, wurden – bezogen auf das Studium – Leistungsdruck, Zeitmangel und Prüfungsstress genannt.
Belastungen, die die psychische Gesundheit beeinflussen
Es wurden psychologische Variablen ausgemacht, die die empfundenen Belastungen tatsächlich stark beeinflussen. So zeigte sich, dass Studierende mit ausgeprägtem Optimismus, einem hohen Selbstwertgefühl oder mit der allgemeinen Erwartung erfolgreich zu sein, weniger Belastungen erlebten als Studierende mit ausgeprägtem Pessimismus, geringem Selbstwertgefühl oder mit einer allgemeinen Angst vor Misserfolgen. „Den Belastungen gegenüber steht der Umgang der Studierenden damit. Die Ergebnisse der Befragung zeigten, dass die meisten Studierenden über adäquate Strategien zur Bewältigung der Belastungen, wie ausgleichende Freizeitaktivitäten, soziale Kontakte oder positives Denken, verfügen“, so Prof. Ripper abschließend.
Die Studierenden wurden auch zu Verbesserungsvorschlägen befragt: Sie wünschten sich vor allem mehr Transparenz und Information zum Verlauf des Studiums und zum Ablauf der Prüfungen. Wichtige Ziele der DHBW Stuttgart sind es nun, die Anliegen der Studierenden aufzugreifen sowie stark belastete Studierende direkt zu unterstützen.
(Duale Hochschule Baden-Württemberg via IDW)
Weiterführender Artikel:
Work-Life-Balance: Studie über Anforderungen von Studierenden (HCC-Magazin, 8. Februar 2013)