Wenn der Job zur Belastung wird: Ansatzpunkte für Verbesserungen

Junge Mitarbeitende im Team sitzen am Tisch während der Kaffeepause in einem hellen modernen Büroraum

Spannende und abwechslungsreiche Aufgaben, eine gute Bezahlung und freundliche Vorgesetzte – der Wunsch vieler Menschen. Die Realität sieht jedoch oftmals anders aus, denn in manchen Fällen entwickelt sich der einstige Traumjob zu einem wahren Albtraum. Neben Unzufriedenheit und einem geminderten Wohlbefinden steigt dann auch das Risiko, krank zu werden. Spätestens dann, wenn der Weg zu der Arbeitsstelle einem wahren Kraftakt gleicht, sollte gehandelt werden. Denn bleiben die negativen Faktoren oder nimmt die Belastung noch zu, wird die Gesundheit früher oder später nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen. Einige Indizien können jedoch dabei helfen, zu erkennen, ob der Job zu einer realen Belastung wird und ob Handlungsbedarf besteht.

Wichtig: Einen überstürzten Jobwechsel vermeiden

Macht die Arbeit keinen Spaß mehr und ist schon der tägliche Arbeitsweg belastend, muss noch nicht zwingend ein Jobwechsel her. Oftmals sind es Kleinigkeiten, die im Büro – einmal offen angesprochen – im Handumdrehen gelöst werden können.

Schritt Eins: Ursache(n) der erhöhten Belastung identifizieren

Zuallererst gilt es die konkreten Auslöser und Faktoren zu identifizieren, die für die chronische Unzufriedenheit und das damit verbundene Unwohlsein verantwortlich sind. Hierbei können Konflikte mit den Arbeitskolleg:innen oder den Vorgesetzten eine wichtige Rolle spielen. Die Auswirkungen sind dabei keinesfalls zu unterschätzen, denn Unstimmigkeiten können das gesamte Betriebsklima negativ beeinflussen.

Schritt Zwei: Lösungsmöglichkeiten finden

Oftmals hilft es bereits, wenn das Gespräch gesucht wird. Es sollte immer erst der Versuch erfolgen, ein Problem oder einen Konflikt zu lösen, bevor der Job direkt an den Nagel gehängt wird. Es ist wie in einer Beziehung oder einer Freundschaft: Ein klärendes Gespräch kann Missverständnisse sowie Unstimmigkeiten aus dem Weg räumen.

Bleibt das Gegenüber jedoch uneinsichtig und verbohrt, sollte man sich besser aus dem Weg gehen. Nur ist das manchmal gar nicht so einfach, insbesondere dann, wenn das Büro sehr klein ist oder wenn man in einem Team arbeitet. Arbeitnehmer:innen leiden häufig unter Unwohlsein, wenn sie ihren Vorgesetzten oder jenen Arbeitskolleg:innen über den Weg laufen, mit denen ein ungelöster Konflikt im Raum steht.

Spätestens, wenn körperliche oder psychische Beschwerden bereits vor der Arbeit auftreten, sollte gehandelt werden. Kein Job und keine vermeintliche Harmonie im Büro ist es wert, etwa stressbedingte körperliche Beschwerden hinzunehmen. Können Unstimmigkeiten und Meinungsverschiedenheiten beseitigt werden, steht dem Frieden im Büro jedoch natürlich nichts mehr im Wege.

Schritt Drei: Allgemeine Verbesserungen vornehmen

Damit der Haussegen dauerhaft gerade hängt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Betriebsklima zu verbessern, beispielsweise über verschiedene Annehmlichkeiten. Dieser Ansatz ist natürlich vor allem dem Arbeitgeber beziehungsweise den Führungskräften vorbehalten. Als Vorgesetzte:r können Sie Ihren Mitarbeiter:innen zum Beispiel einen zum Bedarf passend ausgewählten Kaffeevollautomaten fürs Büro zur Verfügung stellen.

Die Erfahrung zeigt: Spannungen der letzten Wochen können bei einer leckeren Tasse Kaffee am besten besprochen, geklärt und beseitigt werden. Gleichzeitig wird das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen gesteigert und motivierte Angestellte arbeiten in der Regel effizienter. Zudem verbessert die Zusammenkunft in der Kaffeeküche den Austausch – auch von projektrelevanten Informationen. Von einem neuen Kaffeevollautomaten oder anderen Veränderungen, die die Kommunikation unterstützen, profitieren also alle.

Lebensfreude und Wohlbefinden spielen eine wichtige Rolle

Wenn der Job jedoch zu einer dauerhaften Belastung wird und auch nach verschiedenen Versuchen kein Licht am Ende des Tunnels erscheint, besteht akuter Handlungsbedarf. Dabei sollte sich jede:r Arbeitnehmer:in jedoch zunächst die Frage stellen, ob es wirklich an der Arbeit oder ob im Privatleben etwas im Argen liegt. Wichtige Faktoren stellen insofern die Lebensfreude und das Wohlbefinden dar.

Stressanfälligkeit und Ausgleich zur Belastung

Eine geminderte Lebensfreude kann dazu beitragen, dass bereits kleine Herausforderungen zu einer enormen Belastung werden. Es gibt immer wieder Phasen im Leben, in denen alles etwas stressiger ist. Wichtig ist hierbei, dass für einen ausreichenden Ausgleich zum Büroalltag gesorgt wird. Je ausgeglichener eine Person ist, desto leichter fällt es ihr, mit Stress umzugehen.

Die richtige Ernährung

Auch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Denn Mangelerscheinungen rauben nicht nur Energie, sie können auch Krankheiten hervorrufen. Allgemein kann ein schlechtes Wohlbefinden ein alarmierendes Zeichen dafür sein, dass ein erhöhtes Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen besteht.

Prioritäten und Zeit für sich

Genügend Zeit und Sorgfalt sollte nicht nur in eine gesunde Ernährung sowie einen guten Ausgleich zu der Arbeit fließen: Auch sollten wir regelmäßig Zeit in uns selbst investieren. Hierbei spielt natürlich ein erholsamer Schlaf eine zentrale Rolle. Wer dauerhaft zu wenig Schlaf bekommt, ist oftmals reizbarer und weniger belastbar. Auch die Energiereserven können allgemein ohne genügend Schlaf nicht vollständig aufgeladen werden. In der Folge fühlen wir uns müde, erschöpft und antriebslos, und das dauerhaft.

Belastung reduzieren: Alle relevanten Einflussfaktoren zählen

All diese Faktoren wirken sich auf das generelle Leistungs- und Konzentrationsvermögen aus. Überforderten Menschen unterlaufen häufiger Fehler, die Mehrarbeit notwendig machen – und auch von Arbeitskolleg:innen und von Vorgesetzten wahrgenommen werden können. Bevor jedoch die Stimmung im Büro kippt und (zusätzliche) Konflikte entstehen, empfiehlt es sich, auf die eigene Gesundheit und das persönliche psychische Wohlbefinden im Job zu achten – und diese haben Priorität. Wenn die Gesundheit zu stark in Mitleidenschaft gezogen wird, sollte die Reißleine gezogen und ein Jobwechsel angestrebt werden. Gesundheit ist schließlich nicht käuflich und sie sollte so gut wie möglich geschützt und gefördert werden.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

Empfohlene Artikel