Stress lass nach: Wenn der Körper rebelliert

Fernsehkoch Tim Mälzer, Schlagersängerin Michelle, Skispringer Sven Hannawald – sie alle litten an Burn-out. In vielen Fällen wird das Gefühl des Ausgebranntseins und der Überforderung durch Stress im Beruf ausgelöst. Das Erschöpfungssyndrom betrifft nicht nur Promis: Rund 15 Prozent aller Krankheitstage mit ärztlichem Attest in Deutschland entfallen derzeit auf psychische Störungen. Stress im Joballtag verursacht nicht nur seelische Krankheiten: Der Körper kann durch unterschiedlichste Reaktionen zeigen, dass er an seiner maximalen Belastungsgrenze steht.

Seelische Anspannung führt zu Muskelverspannungen

Die häufigste Ursache für Fehltage sind Krankheiten am Muskel- und Skelettsystem. Rückenschmerzen und Nackenverspannungen kennt fast jeder Arbeitnehmer. Bei einem Großteil der Betroffenen ist nicht nur eine falsche Körperhaltung Grund für die Schmerzen: Oftmals beeinflusst Stress die Leiden. Durch seelische Anspannung verspannt sich die Muskulatur, die Durchblutung der Nerven wird beeinträchtigt, es kommt zu Schmerzen. Die Schmerzen wiederum verstärken den Stress – ein Teufelskreis.

Die Haut als Spiegel der Seele

Auch die Haut ist eng mit der Psyche verbunden: Nicht umsonst nennt man sie den Spiegel der Seele. Während einige als Wechselwirkung vermehrt mit Pickeln zu kämpfen haben, zeigen sich bei anderen ernstzunehmende Hautkrankheiten. Nesselsucht, Schuppenflechte und Neurodermitis etwa brechen häufig infolge von Stresssituationen aus. Lassen sich psychische Konflikte nicht lösen, machen sie sich auf der Haut sichtbar: Bei Nesselsucht-Patienten beispielsweise breiten sich dann juckende Quaddeln aus. Halten diese Symptome der Urtikaria länger an, verstärkt sich der Stress und damit auch die Krankheit.

Stress erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zählen in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Andauernder Stress im Beruf wirkt sich negativ auf den Blutdruck aus und begünstigt die Entstehung von Herzproblemen. In der Folge steigt das Herzinfarktrisiko. Ständiger Leistungsdruck und schlechte Ernährungsgewohnheiten verstärken diese Effekte zusätzlich.

Stress schlägt auf den Magen

Stress schlägt auch auf Magen und Darm: Bei hohen Arbeitsbelastungen kann das Verdauungssystem rebellieren. Häufigste Reaktionen sind Sodbrennen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Reizdarm und in schlimmeren Fällen sogar Entzündungen der Magenschleimhaut und Magengeschwüre.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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