Junge Menschen ausbilden und dabei den persönlichen Erfahrungsschatz teilen: Diese Vorstellung sagt vielen Berufserfahrenen zu. Auf dem Weg zur eigenen Zulassung als Ausbilder*in gilt es jedoch einige Hürden zu nehmen. Wir geben einen kurzen Überblick über die Voraussetzungen und Wissenswertes rund um die Frage, wie man den Ausbilderschein machen kann.
Die Voraussetzungen: Wer kann Ausbilder*in werden?
Wenn es um die Qualifikation als Ausbilder*in geht, sind einige rechtliche Instanzen maßgebend. Dies sind insbesondere
- die Ausbildereignungsverordnung (AEVO), und
- das Berufsbildungsgesetz (BBiG).
Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zur AEVO zusammenfasst, müssen Anwärter*innen zum Ausbilden sowohl fachlich als auch persönlich geeignet sein.
Persönliche Eignung als Ausbilder*in
Er oder sie darf Kinder und Jugendliche beschäftigen und erfüllt alle Voraussetzungen nach dem BBiG sowie darauf aufbauende Vorschriften und Bestimmungen.
Fachliche Eignung als Ausbilder*in
Er oder sie verfügt über die notwendigen beruflichen sowie berufs- und arbeitspädagogischen Fähigkeiten und Kenntnisse.
Dass die Anwärter*innen für die „Ausbildung der Ausbilder“ (AdA) geeignet sind, ist mithilfe verschiedener Nachweise zu belegen.* Bei den sogenannten freien Berufen sowie im Handwerk ist jedoch kein Nachweis im Sinne der AEVO erforderlich.
Der Weg zum Ziel: Was muss man für den Ausbilderschein tun?
Grob heruntergebrochen handelt es sich bei der Prüfung, deren Bestehen den Ausbilderschein sichert, um mehrere Teilprüfungen. In einer theoretischen und einer praktischen Prüfung geht es um die vorhandenen Kenntnisse, die die gesamte Abwicklung einer Ausbildung abdecken. Dies beginnt sozusagen bei den Voraussetzungen und führt über Vorbereitung und Durchführung bis hin zum erfolgreichen Abschluss.
Die entsprechenden AdA-Kurse zahlen auf die Prüfungsvorbereitung ein. Jedoch zählt nicht nur das Verständnis allein. Teilweise erfordern die Aufgabenstellungen auch konsequentes Auswendiglernen des Stoffes.
Präsenzveranstaltungen Fehlanzeige: Kann man den Ausbilderschein online erwerben?
Aufgrund der aktuellen Situation ist es vielerorts nach wie vor nicht möglich, Formate zur Weiterbildung in Präsenz abzuhalten. Für die Abwicklung der Prüfung liegt die Verantwortung bei den regional zuständigen Stellen, etwa die Industrie- und Handelskammer. Was die Vorbereitung auf die Prüfungen an sich betrifft, gilt jedoch, dass man sich auch für den Ausbilderschein Online vorbereiten kann. Wie bei Online-Weiterbildungen liegen auch für die Prüfungsvorbereitungen die Vorteile auf der Hand, allen voran
- Zeiteffizienz
- Zugeschnittene Lernformate
- Flexible Zeiteinteilung.
So wird es auch einfacher, die eigene Vorbereitung berufsbegleitend neben dem Tagesgeschäft zu absolvieren und sich gut für die Prüfung aufzustellen.
Zum Weiterlesen empfehlen wir Ihnen unsere Artikel hier:
- Betriebliche Weiterbildung – was bringt sie wirklich?
- 3 Tipps zur Weiterbildung: Der erste Schritt zum Erfolg!
—
*Ausbilder*innen haben einen bedeutenden Einfluss auf sämtliche Bereiche der Qualifikation der Auszubildenden, sodass die genaue Überprüfung der Eignung nicht unterschätzt werden sollte. Dies gilt auch aus der Sicht der Auszubildenden: Laut einer Umfrage im August 2020 gaben nur 36,4 Prozent der befragten Auszubildenden an, dass Arbeitsvorgänge immer zu ihrer vollsten Zufriedenheit erklärt würden.