Wenn es um die Ausbildung kognitiver und sozialer Verhaltensweisen von Videospielern (so genannte Gamer) geht, dann scheiden sich die Geister. Während die einen in ihnen gesellschaftlich Degenerierte und potenzielle Massenmörder sehen, führen die anderen gar Intelligenzsteigerungen auf das Zocken von Videospielen zurück. Im Folgenden überprüfen wir einmal was stimmt.
Wie ticken Gamer?
Wer mehr Antworten auf diese Frage erhalten möchte, dem sei folgende Infografik gefunden auf onlineuniversity.com ans Herz gelegt. Sie bietet auf anschauliche Art und Weise Einblick in die Folgen von Videospielen auf unser Gehirn. Zudem überprüfen wir einige Klischees auf ihren Wahrheitsgehalt.
Klischee Nr. 1: Gamer sind unsportlich
So lange „linke-Maus-Taste-Dauerdrücken“ nicht als olympische Disziplin anerkannt wird, werden Gamer niemals die Chance auf eine Goldmedaille erhalten. Dabei gibt es für den Wettkampf unter Menschen mit Computerspielen einen anerkannten Fachbegriff: E-Sport. Und Erfindungen wie der „Virtualizer“ sorgen dafür, dass die Gamer sich auch real mehr und mehr bewegen müssen.
Klischee Nr. 2: Zocken macht doof
Sicher, um ein digitales Moorhuhn abzuschießen, bedarf es nicht gerade kognitive Höchstleistungen. Doch sollte man Videospiele nicht mit Videospielen und somit Gamer nicht mit Gamern gleichsetzen. So konnten Simone Kühn vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Jürgen Gallinat von der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus nachweisen, dass Gamer bestimmte Gehirnregionen nicht nur nicht vernachlässigen, sondern ihm ein regelrechtes Muskeltraining gönnen!
Klischee Nr. 3: Gamer laufen Amok
Erfurt, Winnenden, Alabama, Geneva County … . Die traurige Liste an Amokläufen lässt sich leider beliebig fortsetzen. So entsetzlich die Folgen dieser Taten für die Hinterbliebenen der Opfer sind, so holzschnittartig kommen oft die Reaktionen seitens der Politik und Öffentlichkeit daher. Kurz nach solch einer Tat wird das Verbot so genannter „Killerspiele“ gefordert. Diese Forderungen verschwinden dann meist ebenso schnell wieder in der Versenkung. Vermutlich, weil der Zusammenhang zwischen Amokläufen und Killerspielen nicht so ohne weiteres hergestellt werden kann. Der Psychologe Dr. Christoph Ferguson von der Texas A&M International University, will gar positive Auswirkungen dieser Spiele festgestellt haben. So würden Gamer, die einem Gewaltspiel am Computer frönen, weniger depressiv und aggressiv auf frustrierende Aufgaben reagieren. Das zumindest ergab Ferguson zufolge ein PASAT-Test (Progressiver Auditiver Serieller Additions-Test) unter mehr als 100 Probanden.