Am Klang der Stimme hört man, wie wir uns fühlen – zum Beispiel auch, wenn wir gestresst sind. Aber: Wir können unsere Stimme als Mittel gegen Stress einsetzen. Wie, das verrät der Kommunikationsexperte und Businesscoach Manuel Stöbel.
Der Stress vor dem Stress
Dass man zu sehr in Stress kommen könnte, ist schon stärker als die Angst vor einer Erkältung. Das Problem dabei ist, dass die Angst durch die Angst noch stärker wird. So entsteht das geheime Stress-Hamsterrad, das einen dann auch sicher irgendwann im totalen Stress ankommen lässt. Wenn wir schon im Stress-Syndrom sind, kommen wir ohne Hilfe kaum noch heraus. Bevor wir allerdings ins Hamsterrad einsteigen, gilt es zu lernen, auf die Stimme zu hören, die uns da reinbringt. Vorher gilt es, auf eines der besten Mittel zu achten und es für einen ausgeglichenen Lebensstil zu nutzen: die eigene Stimme. Sie können nämlich Ihre Stimme als Mittel gegen Stress einsetzen.
Die Stimme als Mittel gegen Stress
Die Stimme ist und bleibt unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Sie ist von so zentraler Bedeutung, weil sie alles zum Ohr des Hörers transportiert – was wir sagen wollen oder auch nicht sagen wollen. Die Stimme verrät unsere Stimmung. Also auch unseren Stress. Nicht am Inhalt, sondern am Klang hört man, wie wir gestimmt sind. Die Stimme wird in den meisten Fällen nur unbewusst wahrgenommen; man schwätzt halt und hört sich nicht zu, wie man wirkt. Zuhören ist wahrlich eine Kunst für sich – vor allem auf sich selber zu hören.
Unsere Stimme hat einen charakteristischen Klang, der uns für alle Menschen individuell erkennbar macht. Sie zeigt Freude, Trauer und auch zu viel Stress an. Man kann lernen, sich auf den Klang der eigenen Stimme zu verlassen und so zu merken, wann der eigene Stresspegel zu hoch steigt und wann er ausbalanciert ist. Damit wird die Stimme zum Mittel gegen Stress. So hat man die Möglichkeit, mit jedem Wort das persönliche Stresscontrolling zu aktivieren und zu nutzen. Mit den nächsten zwei Übungen können Sie Ihre Stimme als Mittel gegen Stress nutzen.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten Elefantenohren
Stellen Sie sich vor, Sie hätten Elefantenohren, die alles hören, was Sie sagen und wie Sie klingen. Hören Sie mit diesem Ohren in den Raum hinein und nehmen Sie Ihr Echo wahr. Fragen Sie sich, wie Sie Ihre Stimme hören. Hoch? Tief? Stressig? Wenn Sie sich wohl fühlen, ist alles ok. Wenn nicht, dann hören Sie mit Ihren vorgestellten Ohren in Ihre Stimme einen Klang hinein, der Ihren Vorstellungen entspricht. Das wirkt direkt und Ihre Stimme ändert ihren Charakter z.B. von gestresst zu entspannt.
Sitzen Sie aufrecht wie ein König
Aufrecht sitzend wie ein König atmen Sie durch den ganzen KÖrper. Die Hände liegen auf dem Bauch, dann auf dem mittleren Rücken und zuletzt eine Hand auf dem Brustbein und die zweite auf dem unteren Rücken. Atmen Sie jeweils zu den Stellen, an denen die Hände liegen. Danach suchen Sie sich Ihre Lieblingsatmung, legen die Hände wieder dorthin, atmen ein und sprechen ziemlich laut z.B. ein „Hallo!“. Hören Sie sich dabei gut zu, um zu erfahren, wie super und stressfrei Sie sich nach dem Atmen fühlen und wie stressfrei auch Ihre Stimme klingt. Wiederholen Sie das noch zweimal mit steigender Lautstärke.
Sie lernen mit diesen Übungen, sich selbst besser kennen und merken, welches geniale Tool die Stimme für Ihren Ausdruck ist und wie schnell Sie sich darüber entspannen können. Zu allem Überfluss lernen Sie, besser auf sich selbst zu hören und Ihre Bedürfnisse im Alltag, in der Familie und auch sonst stärker zu berücksichtigen.
Jeder hat eine Stimme: erheben Sie Ihre Stimme gegen Stress und für sich selbst. Mehr unter www.deine-stimme-gegen-stress.de oder www.ihrguterton.de