„Unverhofft kommt oft“ – es gibt Chefs auf die passt diese Redensart wie die Faust aufs Auge. Gerade wenn die Beförderung nicht vorhersehbar war. Dann folgt auf dem vermeintlichen Sprung auf der Karriereleiter schnell der Absturz ins Bodenlose. Denn wie eine TK Stresstudie zeigt: Führung geht an die Nerven. Hier ein paar Tipps wie junge Chefs sich schnell in ihre neue Rolle einarbeiten.
Tipp 1: Haben Sie nicht auf alles eine Antwort
Gerade unerfahrene Chefs schauen nur auf sich: Wie entwickle ich eine Unternehmensstrategie? Wie werde ich den Wünschen und Erwartungen meiner Angestellten und Geschäftspartner gerecht? Merken Sie es? Ich, ich, ich … . Dabei ist die wichtigste Fähigkeit eines Chefs, seine Weisungsgebundenen so zu führen, dass diese ihre Fähigkeiten so einsetzen, dass sie ihrem Vorgesetzten bei der Beantwortung dieser Fragen helfen. Erkennen Sie, dass Sie nicht auf alle Frage eine Antwort haben müssen, sondern Kollegen Weisung geben, ihnen bei der Suche zu helfen.
Tipp 2: Das Ideal ist nicht die Realität
Gute Chefs sind wahre Supermänner. Sie können alles, sind stets freundlich, aber bestimmt, verlieren nie die Übersicht … . Ja, so sehen Führungskräfte im 21. Jahrhundert aus! Wenn dem so ist, wozu brauchen Sie dann Angestellte? Klar, nach außen verkaufen Sie ein Idealbild von sich selbst. Doch gerade Vorgesetzte, die ihre Schwächen ihren Mitarbeitern gegenüber eingestehen, können sich darauf verlassen, dass diese für sie in die Bresche springen, wenn es darauf ankommt. Chefs sind auch nur Menschen und machen Fehler! Gestehen Sie sich diese ein und verwechseln Sie niemals das Ideal mit der Realität.
Tipp 3: Was du willst, dass man dir nicht tu …
Falls Sie den Rest nicht kennen, räumen Sie den Chefsessel lieber gleich! Überlegen Sie sich, wie Sie als Chef von Ihren Mitarbeitern behandelt werden möchten. Und diese Erwartungen nehmen Sie als Maß für den Umgang mit Ihren Angestellten. Muss jemand wirklich vor versammelter Mannschaft auf seinen Fehler aufmerksam gemacht und damit gedemütigt werden? Ist ein Vier-Augen-Gespräch nicht besser? Schließlich wollen Sie auch nicht, dass man im Unternehmen über Sie lacht, nur weil Sie mal einen Fehler machen. Und den machen Sie eines Tages garantiert!
Tipp 4: Haben Sie Mut zu Nein-Sagern
„Fördern durch fordern“, forderte einst Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, als er sein Reformpaket Agenda 2010 der Öffentlichkeit vorstellte. Man mag über die Qualität des Reformprogramms streiten, aber der Slogan bringt eines der wichtigsten Elemente von Führung auf den Punkt. Fordern Sie Ihre Mitarbeiter heraus. Dazu braucht es Kollegen, die auch mal den Mut haben „Nein“ zu sagen, wenn es darauf ankommt. Gute Chefs umgeben sich nicht mit „Untergegebenen“, die zu jeder Schnapsidee „Ja“ und „Amen“ sagen.
Tipp 5: Seien Sie offen für Veränderungen
Wer sich wohlfühlt, wagt sich aufs Glatteis. Der Grat zwischen Erfolgs- und Schlitterkurs ist schmal, sehr schmal. Beugen Sie Betriebsblindheit vor, indem Sie Unternehmensprozesse regelmäßig einen Stresstest unterziehen. Dazu kann man auch Dienstleister von außen bemühen. Unternehmensberater, Coaches oder auch einen Supervisor. Solche Experten haben den Mut, den Finger in die Wunde zu legen und fragen auch einmal gerne: Ist das, was gestern noch gut war heute immer noch das Beste für uns? Wenn Chefs diese Frage mit „Nein“ beantworten können, sollten Sie sich für Veränderungen offen zeigen.