Praxistest für unkompliziertere Dokumentation in der Pflege

Viele Pflegekräfte, pflegebedürftige Menschen sowie ihre Angehörigen wünschen sich einen Abbau des bürokratischen Aufwands, sodass mehr Zeit für die Pflege zur Verfügung steht. Um Lösungsvorschläge für eine unkompliziertere Dokumentation in der Praxis zu erproben, fördert das Bundesministerium für Gesundheit das Projekt „Praktische Anwendung des Strukturmodells – Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation“.

60 Organisationen am Projekt beteiligt

Das Projekt wird vom Lenkungsgremium begleitet. Diesem gehören neben dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung auch maßgebliche Akteure der Pflege und Verbraucherorganisationen an. An der Erprobung werden sich bis Ende Februar 60 Organisationen (ambulant/ stationär) in fünf Regionen in Deutschland beteiligen. Die Steuerung des Vorhabens wird durch die Ombudsfrau zur Entbürokratisierung der Pflege, Elisabeth Beikirch, übernommen.

Mit der Entbürokratisierung weiter vorankommen

Thomas Ilka, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit betonte: „Wir wollen mit der Entbürokratisierung in der Pflege weiter vorankommen. Dokumentation darf kein Selbstzweck sein, muss aber fachlichen und rechtlichen Aspekten sowie einer notwendigen Transparenz für den Verbraucher standhalten. Die Ombudsfrau hat in Abstimmung mit verantwortlichen Institutionen Vorschläge zur Vereinfachung der Pflegedokumentation erarbeitet. Diese sollen nun in der Praxis überprüft werden.“

Weitere Organisationen haben bereits Interesse bekundet

Die Dokumentation bindet derzeit aus Sicht der Pflegenden und der Träger zu viel Zeit, die nicht für die eigentliche Aufgabe, die Versorgung der Fälle, zur Verfügung steht. Den Weg der Entbürokratisierung gemeinsam erfolgreich zu gehen, ist eine wichtige Aufgabe aller in diesem Prozess Beteiligten. Das Projekt findet breite Unterstützung und Beteiligung von Trägerorganisationen und Verbänden. Kostenträger und Medizinischer Dienst sowie die Länder und Verbraucherverbände haben ihr Interesse an einer Teilnahme im Lenkungsgremium bekundet.

Handlungsbedarfe aufzeigen

Um das Thema voranzutreiben, wurde vom Bundesministerium für Gesundheit im Juni 2011 die unabhängige Expertin Elisabeth Beikirch als Ombudsfrau zur Entbürokratisierung der Pflege benannt und mit der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen betraut. Sie sollte Themen identifizieren, systematisch zuordnen und Handlungsbedarfe aufzeigen. Einige Lösungsvorschläge zur Entbürokratisierung sind bereits im Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz umgesetzt worden. So zum Beispiel die Vereinfachungen im Zusammenhang mit der Durchführung von Qualitätsprüfungen der ambulanten Pflegedienste, bei den Verfahren zur Bewilligung und Abrechnung der Häuslichen Krankenpflege sowie bei Pflegehilfsmitteln und Maßnahmen zur Verbesserung im Wohnumfeld.

Mit dem nun vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt „Praktische Anwendung des Strukturmodells – Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation“ sollen weitere Lösungen für weniger Bürokratie in der Pflegedokumentation erprobt werden.

(Bundesministerium für Gesundheit)


HCC Redaktion

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