Das Burnout-Zentrum e.V. will Betroffenen dabei helfen, einen individuellen Weg heraus aus der Stress-Spirale und hinein in ein entspannteres, erfüllteres Leben zu finden.
Der Fachverband für Stressbewältigung und Burnoutprävention ist ein Zusammenschluss von Experten unterschiedlicher spezifischer Berufsgruppen rund um die Themen Burnout-Syndrom und Stressprävention, welcher Betroffenen ein überregionales Netzwerk mit dem Ziel der Prävention und der Behandlung von Stress-Symptomen und -Erkrankungen bietet.
Als ein Veranstalter auf der diesjährigen HUMAN CAPITAL CARE stellt Peter H. Buchenau als Vorstandsvorsitzender des Vereins in einem Interview mit dem HCC-Magazin das Burnout-Zentrum e.V. sowie dessen Programm näher vor.
Bitte stellen Sie sich und Ihren Verein kurz vor.
Das Burnout-Zentrum e.V. – der europäische Verband für Stressbewältigung und Burnoutprävention ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Waldbrunn bei Würzburg. Die Arbeit der Mitglieder im und am Burnout-Zentrum erfolgt grundsätzlich ehrenamtlich. Der Verein besteht aus Ärzten, Psychologen, Psychiatern, Ernährungswissenschaftlern, Heilpraktikern, Trainern, Beratern, Coaches und vielen anderen Berufsgruppen, welche einen positiven Effekt zum Thema Stress und Burnout beitragen können. Die Interdisziplinarität ist die große Stärke des Verbandes, der nicht nur deutschlandweit sondern zur Zeit auch in der Schweiz, Österreich, Spanien, Italien und Luxemburg aufgestellt ist.
Welche Programme oder Produkte bieten Sie für das betriebliche Gesundheitsmanagement an und was davon haben Sie auf der HCC ausgestellt?
Der Verein stellt sich die folgenden Aufgaben: Einerseits die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege. Dieses erfolgt insbesondere durch die Schaffung eines Kompetenz-Netzwerkes mit zentralen Ansprechpartnern, um die Bevölkerung zum Thema Stressbewältigung und Burnoutprävention zu sensibilisieren. Weiter ist die Förderung von nationalen und internationalen Kooperationen und die Vermittlung von Experten, die auf dem Gebiet der Stressprävention und der Behandlung von stressbedingten Folgekrankheiten (Burnout-Syndrom) tätig sind, eine der Kernaufgaben des Verbandes. Das basiert auf der Zusammenarbeit unter den Vereinsmitgliedern sowie durch den Austausch mit fachspezifischen Organisationen, Netzwerken, Vereinen und Verbänden. Natürlich steht die Entwicklung von schulischen, universitären und berufsspezifischen Präventionsmaßnahmen bzw. Programmen und die Qualifizierung von Interessierten durch eine zielgerichtete Aus- und Weiterbildung zur Verfügung.
An wen richtet sich Ihr Angebot im Besonderen?
Das Angebot richtet sich auf der einen Seite an stressgeplagte und/oder von Burnout betroffene Personen. Diesen Personen werden Informationen angeboten, wo Sie im näheren Umfeld Ihres Wohnortes geeignete Hilfe bekommen können. Auf der anderen Seite richtet sich das Angebot klar an Unternehmen, für welche das Burnout-Zentrum von der Gesundheitsprävention, über die Therapie bis hin zur Rückeingliederung als ein verantwortungsvoller Ansprechpartner zur Seite steht.
Wie schätzen Sie die aktuelle Marktentwicklung in Ihrem Bereich allgemein ein und woran machen Sie das fest?
Ganz hoch. Gesundheitsmanagement wird zum nächsten Wirtschaftshype werden. Unternehmen, welche dieses nicht berücksichtigen, werden in Zukunft zu den wirtschaftlichen Verlierern gehören. Der 6. Kontratieff lässt grüßen.
Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten für die Unternehmen mittlerweile aufgrund der „Volkskrankheit“ Burnout?
Gemäß einer Studie des Hamburger Wirtschaftsinstitutes beliefen sich die durch Stress verursachten Kosten alleine in Deutschland auf 265 Milliarden Euro im Jahr 2010.
Was sind die wichtigsten Bausteine einer gelungenen Burnout-Prävention?
Eine hohe Selbstachtsamkeit, der Körper sendet genügend Signale. Diese müssen erkannt und beachtet werden. Daneben ausreichend frische Luft, viel Bewegung, eine gesunde Ernährung und eine positive Lebenseinstellung.
Was muss das jeweilige Unternehmen hierbei leisten und was obliegt den Beschäftigten, nachdem diese entsprechend sensibilisiert wurden?
Es geht nur miteinander. Das Unternehmen muss Stress- und Burnoutprävention zulassen und es auch selbst in der Führungsebene vorleben. Was nützt mir meine eigene Burnoutprävention, wenn mein Vorgesetzter gestresst durch die Wand rennt?
Was denken Sie werden die bestimmenden Themen der näheren Zukunft in diesem Bereich sein?
Früher haben die Großen die Kleinen gefressen. Heute die Schnellen die Langsamen. Morgen werden die Gesunden die Kranken übernehmen. Personalgesundheit wird in den Unternehmen fester Bestandteil der Firmenstrategie werden.
Herr Buchenau, vielen Dank für das Interview!
Das Interview mit Peter H. Buchenau vom Burnout-Zentrum e.V. führte Oliver Foitzik (Mit-Herausgeber, HCC-Magazin)