Wohlbefinden am Arbeitsplatz? Das führt zu dem, was einst Bundesligatrainer Bruno Labbadia eine Komfortzone nannte, in der sich seine Spieler bequem einrichten und wie die Made im Speck leben können! Spätestens seit dem WM-Erfolg von »La Mannschaft« ist auch im Profisport angekommen, dass Bequemlichkeit und Erfolgshunger keinen Widerspruch in sich darstellen. In immer mehr Unternehmen wird sich um mehr Arbeitsqualität bemüht. Durchaus mit Erfolg, wie folgende Infografik zeigt. Allerdings macht sie deutlich, dass noch viel Luft nach oben ist. Aus diesem Grund haben wir im Folgenden fünf Tipps zusammengetragen, die Ihnen dabei helfen, den Wohlfühlfaktor für sich beziehungsweise Ihre Mitarbeiter zu erhöhen.
Arbeitsqualität: Die Deutschen liegen über dem Durchschnitt
Die gute Nachricht vorweg. Die meisten Deutschen fühlen sich am Arbeitsplatz wohl. Das international tätige Marktforschungsunternehmen Ipsos führte im Auftrag des Dienstleistungsunternehmens Edenred eine Umfrage unter 14.400 Mitarbeitern in 15 Ländern durch. Demnach fühlen sich 74 Prozent der Deutschen bei der Arbeit überwiegend wohl. Wie die unten eingefügte Infografik zeigt, liegt Deutschland damit im Ländervergleich hinter Indien, Mexiko und den Vereinigten Staaten, aber vor dem Rest der Europäer und über dem Schnitt von 71 Prozent.
Wohlbefinden am Arbeitsplatz? Ein echter Wirtschaftsfaktor!
Mit anderen Worten, Europa im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen haben noch viel Luft nach oben. Und das ist auch dringend nötig, denn die Zeiten, in denen Investitionen in ein gutes Betriebsklima ein nettes »Nice-to-have« waren, sind in Zeiten des prognostizierten Fachkräftemangels schon lange vorbei. Wohlbefinden am Arbeitsplatz hat sich zu einer erfolgskritischen Investition in den Wirtschaftsfaktor Gesundheit entwickelt. Das sehen Experten der Initiative Neue Qualität der Arbeit (inqua) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) genauso. Für uns Grund genug, fünf wirkungsvolle Tipps für mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz zusammenzutragen.
Tipp 1: Auf Ergonomie am Arbeitsplatz achten
Unzählige Ausfalltage sind inzwischen auf die Volkskrankheit Rücken zurückzuführen. Das muss nicht sein, wenn man in höhenverstellbare Stühle und Tische investiert. Auch der Mitarbeiter selbst muss hier seinen Beitrag leisten. Stellen Sie Dinge, die Sie zur Bewältigung Ihres Büroalltags besonders oft brauchen, in greifbare Nähe. Anderes räumen Sie in Schubladen und Schränke.
Tipp 2: Auf die richtige Beleuchtung achten
Kaum etwas übt derart viel Einfluss auf unser Wohlbefinden am Arbeitsplatz aus wie das richtige Licht. Nicht umsonst wird in modernen Bürogebäuden derart viel Glas verbaut. Neben viel Tageslicht steigert die richtige Beleuchtung die Produktivität. Achten Sie bei der Beleuchtung der Arbeitsräume auf Blautöne. Durch diese wird weniger Melatonin, das sogenannte Schlafhormon, produziert. Universalweiß und Tageslichtweit gehören in diese Farbkategorie.
Tipp 3: Auf Pausenzeiten achten
Traurig aber wahr. Jeder Zehnte verzichtet auf die Pause. Oft, um damit seine Produktivität zu steigern. Allerdings schadet diese Vorgehensweise weitaus mehr, als sie nutzt. Wer auf Pausen verzichtet, dem fehlt irgendwann die Kraft konzentriert zu Werke zu gehen. Dann schleichen sich Fehler ein. Diese zu korrigieren ist nicht nur zeitraubend, sondern zehrt allen voran an den Nerven. Machen Sie vor allem mittags mal eine Pause. Nutzen Sie diese gern für ein „Nickerchen“. Sie werden sehen: Powernapping wirkt Wunder!
Tipp 4: Auf Frischluft achten
An dieser Stelle kann man im wahrsten Sinne des Wortes auf die Wichtigkeit des Betriebs-„Klima“-s eingehen! Neben Licht hat Luft eine extreme Auswirkung auf unsere Arbeitsleistung. Nicht von ungefähr raten Ärzte zu regelmäßigen Spaziergängen – und zwar ausdrücklich auch bei „schlechtem“ Wetter! Darüber hinaus sollte auf genügend Frischluft im Büro geachtet werden. Wer über kein modernes Belüftungssystem verfügt, sollte mehrmals am Tag das Fenster für zirka fünf Minuten komplett öffnen (das so genannte „Stoßlüften“).
Tipp 5: Auf Kontaktpflege achten
Pflegen Sie wichtige Kontakte. Dazu zählen nicht ausschließlich die Kollegen, die Geschäftspartner oder der Vorgesetzte. Neben beruflichen sind insbesondere private Kontakte wichtig. Zum einen, um nach der Arbeit auch wirklich abschalten zu können. Zum anderen, um mal über den Tellerrand des eigenen Betriebs hinaus zu blicken und Lösungsansätze zu entwickeln, auf die Sie ohne Freunde niemals gekommen wären.