Fettleibig bedeutet übergewichtig zu sein – und zwar in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß. Mit anderen Worten, nicht jeder, der ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen hat, ist automatisch krank. Dennoch sind die Zahlen, welche die World Obesity Federation erhoben hat, besorgniserregend. Diesen zufolge werden innerhalb der nächsten zehn Jahre weltweit rund 177 Millionen Erwachsene von Adipositas und damit verbundenen Folgeerkrankungen stark betroffen sein.
Adipositas stellt auch die Wirtschaft vor Herausforderungen
Übergewicht und Fettleibigkeit können das Risiko von Gesundheitsproblemen wie Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Typ-2-Diabetes und Krebs erhöhen. Eine von „Medical News Today“ veröffentlichte Studie stellte kürzlich einen Zusammenhang zwischen Übergewicht, Fettleibigkeit und einem frühren Einsetzen von Alzheimer her.
Bedenkt man, dass gerade in den entwickelten Industrienationen, darunter auch Deutschland, die Zahl der Übergewichtigen bereits stark angestiegen ist, wird dieses Thema auch die deutsche Wirtschaft vor große Herausforderungen stellen. So hat die IG Metall im Rahmen einer Studie bei Burnout eine Zunahme um das Zehnfache seit 2004 festgestellt. Ein Teufelskreis, denn vor allem wer unter Stress steht neigt dazu, auf gesunde Ernährung im Job zu verzichten und erhöht damit das Risiko, fettleibig zu werden. Das wiederum erhöht das Risiko an Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Typ-2-Diabetes und Krebs zu erkranken.
Um Mitarbeitern zu helfen, aus diesem Teufelskreis herauszukommen, gilt es als Unternehmen diesen, im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) Angebote zu machen. Zum Beispiel gesundes Kantinenessen, Sportangebote, Seminare zum Thema gesunde Ernährung und so weiter, und so fort … . Schließlich gilt: Fitte Mitarbeiter sind das beste BGM.
Auch die Politik in der Pflicht
Damit allerdings ein Volk eben nicht Gefahr läuft, fettleibig zu werden, müssen auch die Regierungen selbst etwas dagegen unternehmen. Nicht umsonst hat bereits 2012 die Weltgesundheitsorganisation* den so genannten „Global Action Plan for the Prevention and Control of Noncommunicable Diseases 2013-2020“ erstellt, der darauf abzielt, dass Regierungen weltweit bis 2025 wieder Anstrengungen unternehmen, um auf die Werte von 2010 zu reduzieren. Etwa, indem bereits im Vorschulalter auf das Thema gesunde Ernährung aufmerksam gemacht. Schließlich sind die Kinder von heute die Fachkräfte von morgen.
Fettleibig sein: Die USA wissen, wie sich das anfühlt
Laut Tim Lobstein von der eingangs erwähnten World Obesity Federation sind bislang nur wenige Regierungen aktiv geworden. Neben Bildungsprogrammen seien auch Regulierungsmaßnahmen wie Eingriffe in den Markt oder Steuern notwendig. Für die aktuelle Studie versuchte die Institution abzuschätzen, welche Folgen es bis zum Jahr 2025 haben wird, wenn der derzeitige Trend weitergehen würde.
Demnach werden in den nächsten zehn Jahren 177 Millionen Menschen schwer fettleibig sein, also über einen Body Mass Index (BMI) über 35 verfügen. Diese Anzahl wäre doppelt so hoch wie 2010. Was das bedeutet, davon können zurzeit die Vereinigten Staaten ein Lied singen. So meldete jüngst das Zentrum der Gesundheit, dass vor allem in den USA die Lebenserwartung – nach Jahrzehnten des kontinuierlichen Anstiegs – erstmals wieder sinkt.
Auch 2025 würde, laut Lobstein, die USA höchste Zahl an Einwohner stellen, die fettleibig wären: 190.000 Personen. Die Studie geht auch davon aus, dass rund 2,7 Milliarden Erwachsene weltweit mit einem BMI über 35 übergewichtig oder fettleibig sein werden. Das würde im Vergleich zu 2014 einem Anstieg von mehr als 700 Millionen Menschen entsprechen.
(mit Informations- und Textmaterial von pressetext.com)