Fett in der Ernährung: Warum Sie keine voreiligen Schlüsse ziehen sollten

Vogelperspektive auf die Hände einer Ernährungsberaterin, die eine Glaskanne Öl und eine halbe Avocado über einem Tisch halten, darauf liegen Unterlagen, ein Maßband und verschiedene Lebensmittel

Fette gehören mit den Kohlenhydraten und Eiweißen zu den elementaren Makronährstoffen, erfüllen im Körper wichtige Aufgaben und dienen als Energielieferanten. Doch wie auch die Kohlenhydrate – insbesondere Zucker – hat Fett einen schlechten Ruf. Diese beiden zu reduzieren, gehört insofern zu den beliebtesten Diät-Prinzipien (siehe dazu auch die Infografik am Ende des Beitrags). Doch eine pauschale Formel, wie viel Fett am Tag gesund ist, kann es nicht geben: Zunächst sind einige grundlegende Fragestellungen genauer zu beleuchten. Denn Fettsäure ist nicht gleich Fettsäure.

In welchem Zusammenhang stehen Fett und Übergewicht?

Schon allein aufgrund der Ähnlichkeit der Begriffe liegt für viele der Schluss nahe, dass die Anteile an Fett in unserer Ernährung eng mit Fettleibigkeit beziehungsweise Adipositas zusammenhängen. Verständlicherweise und mit gutem Grund stellt sich daher auch die Frage, wie viel Fett am Tag gesund ist. Gerade gesättigte Fettsäuren werden dabei im Zusammenhang gesehen mit

  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Gefäßschäden
  • Diabetes
  • weiteren, typischen Volkskrankheiten.
Vogelperspektive auf die Hände einer Ernährungsberaterin, die eine Glaskanne Öl und eine halbe Avocado über einem Tisch halten, darauf liegen Unterlagen, ein Maßband und verschiedene Lebensmittel
Wie viel Fett in der Ernährung ist noch gesund und welche Effekte versprechen Low-Fat-Diäten im Vergleich? (Bild: © rh2010 | stock.adobe.com)

Bei diesen Krankheitsbildern ist zum Thema Fett ist jedoch nicht nur die grundlegende Unterscheidung zwischen gesättigten, ungesättigten und Trans-Fettsäuren essenziell. Vielmehr treffen bei diesen Gesundheitsrisiken in der Regel mehrere Faktoren zusammen:

  • Überkonsum von gesättigten Fetten
  • Langfristiger Mangel an Bewegung
  • Allgemein zu hohe Zufuhr an Kalorien.

Warum sollte man (auf keinen Fall) vollkommen auf Fett verzichten?

Insofern ist die Antwort auf die Frage, welche Menge Fett am Tag sich im gesunden Rahmen bewegt, vom Verhältnis der Fettsäuren abhängig. So nimmt ein Großteil der Bevölkerung sogar zu wenig ungesättigte (die sogenannten „guten“) Fette zu sich. Am bekanntesten hierbei sind wohl die Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch und verschiedenen Pflanzen vorkommen. Hier geht die Empfehlung dahin, die Zufuhr tendenziell zu erhöhen.

Hinzukommen zahlreiche Aufgaben, die Fette im Körper erfüllen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit leisten, wie zum Beispiel

  • als Energielieferant
  • bei der Bildung von Hormonen
  • um essenzielle Vitamine im Körper verfügbar zu machen.

Somit wird klar: Eine pauschale Reduzierung von Fett in der Ernährung ist nicht ratsam. Vielmehr gilt es genauer hinzusehen, um welche Fette es sich handelt. Dazu sind pflanzliche Fette und Öle zu bevorzugen, um auch das richtige Fettsäuren-Verhältnis (wieder) herzustellen.

Infografik: Welche Diäten haben den größten Zulauf und langfristigen Effekt?

Es liegt auf der Hand, dass gerade beim Thema Fett in der Ernährung mehr Aufklärungsarbeit angebracht wäre. Denn bislang gehört das Einsparen von Fett zu den geläufigsten Diät-Strategien und ist einer der typischen Favoriten, die besonders häufig zum Einsatz kommen. Wie die folgende Infografik zeigt, liegt die gezielte Reduzierung von Fett immerhin auf Platz Drei der fünf Spitzenreiter, wenn es um das Abnehmen geht, hier am Beispiel Weihnachten:

Statista-Infografik: Der Kampf gegen die Weihnachtspfunde: Diäten nach Höhe der Gewichtsabnahme (in kg) nach 6 Monaten und nach 12 Monaten. Im Vergleich: Atkins-Diät / Low-Carb, Volumetrics, Ornish / Low-Fat, Zone (Low-carb) und Weight Watchers
(Quelle: © Statista, Lizenz: Creative Commons-Lizenz CC BY-ND 3.0)

HCC Redaktion

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