Gesundheitsprävention bei intensiver Bildschirmnutzung

Frau sitzt vor Bildschirm am Schreibtisch und reibt sich die Augen.

Technische Geräte wie Laptop, Smartphone oder Tablet gehören für die meisten Menschen zu den ständigen Begleitern des Alltags. Schließlich ermöglichen sie es uns, uns mit der Welt und vor allem unseren Freund*innen zu vernetzen, wichtige Informationen einzuholen unsere Arbeit aber auch unser Privatleben zu organisieren. Dadurch verbringen wir viel Zeit vor dem Bildschirm. Selbst beim naturverbundenen Spaziergang wird das Smartphone gezückt, um die eine oder andere Erinnerung festzuhalten. Doch neben allen Vorteilen, die diese technischen Errungenschaften mit sich bringen, beeinflussen sie auch unsere Gesundheit. Weshalb gerade unsere Augen besonders gefährdet sind und wie Sie langfristigen Schäden präventiv gegensteuern können, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Wissenschaftlicher*innen vermuten Zusammenhang zwischen Bildschirmarbeit und Kurzsichtigkeit

Frau sitzt vor Bildschirm am Schreibtisch und reibt sich die Augen.
Einer langfristigen Schädigung der Augen kann durch gezieltes Augentraining und der ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes entgegengewirkt werden. (Bild: © Mangostar| stock.adobe.com)

Sowohl die Forschung als auch die Praxis zeigen, dass eine kontinuierliche Belastung der Augen durch lange Bildschirmarbeit zu mittel- bis langfristen gesundheitlichen Schäden führen kann. Denn der Blick in den Monitor fühlt sich nicht nur ermüdend an, sondern hat nachweislich Auswirkungen auf unsere Sehmuskulatur. Sogenannte asthenopischen Beschwerden wie trockene, tränende oder flimmernde Augen entstehen durch ein Missverhältnis zwischen Sehvermögen und die an die Augen gestellte Anforderungen. Sprich: Es kommt zu einer Überbeanspruchung des Sehapparates, die Kopfschmerzen und sogar akute Migräneanfälle auslösen kann.

Studien der 90er-Jahre geben zudem Hinweise darauf, dass die verstärkte Nutzung von Monitoren zu einer zunehmenden Kurzsichtigkeit der Gesellschaft führt. Das Augen kann das wahrgenommene Bild nur mehr hinter die Netzhaut – und somit verschwommen – projizieren. Um diese Unschärfe auszugleichen, reagiert das Auge mit einem verstärkten Längenwachstum, das Kurzsichtigkeit zufolge hat. Mit gezielten Übungen für Augentraining können Sie diesen Folgeschäden jedoch entgegenwirken.

Blaulicht kann Schlafstörungen und Makuladegeneration bedingen

Speziell bei Endgeräten wie dem Smartphone spielt die Farbtreue nur eine geringe Rolle, während der Lesekomfort im Vordergrund steht. Die meisten Displays sind deshalb auf eine kühle Darstellung abgestimmt, die die Bildschirmanzeigen besonders hell wirken lässt. Das hierbei von dem Gerät erzeugt Blaulicht beeinflusst jedoch die körpereigene Produktion des Schlafhormons Melatonin, welches nun in geringeren Mengen erzeugt wird. Infolge der verringerten Melatonin-Ausschüttung kann es zu Schlafstörungen kommen. Normalerweise beginnt der Körper bereits zwei Stunden vor dem Schlafen mit einer erhöhten Produktion. Die Nutzung technischer Geräte stört diese jedoch. Zudem steht das Blaulicht der Monitore in Verdacht, das Risiko einer altersbedingten Makuladegeneration zu erhöhen. Im schlimmsten Fall führt dies zur vollständigen Erblindung.

Erste-Hilfe durch Augentraining und einen ergonomischen Arbeitsplatz

Doch mit ein paar einfachen Tricks können Sie den negativen Effekten einer intensiven Bildschirmnutzung präventiv entgegensteuern oder diese zumindest möglichst geringhalten. Das gilt vor allem für Menschen, die im Büro, arbeiten. Sie sollten den Blick regelmäßig vom Bildschirm abwenden und ein paar Minuten in die Ferne sehen. Auch ein kurzes Augentraining in der Mittagspause und nach der Arbeit ist eine gute Möglichkeit, die eigene Augengesundheit nachhaltig zu schützen.

Um den Einfluss von schädlichem Blaulicht so gering wie möglich zu halten, ist es hilfreich die Einstellungen ihrer Geräte entsprechend einzustellen. Achten Sie darauf, möglichst warme Anzeigeeinstellungen zu verwenden und nutzen Sie im besten Fall den sogenannten Nachtmodus, den inzwischen viele Geräte haben. Versuche Sie nach Möglichkeit Ihr Smartphone in den Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen nicht mehr zu nutzen. Bei der Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes sollten Sie unbedingt ein Auge auf die richtige Einstellung Ihres Monitors haben. Denn auch mit einer ergonomischen Ausrichtung Ihres Bildschirms, sowie der richtigen Sitzhaltung können Sie Ihre Augen bereits mit kleinen Schritten effektiv schützen. Hierzu gehört auch die richtige Beleuchtung für eine optimale Sicht und augenschonendes Arbeiten.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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