Immer mehr Deutsche arbeiten immer länger. Das geht aus Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor. Viele sehen darin die alleinigen Ursachen für die so genannte Stressspirale. Mit anderen Worten, dass man aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nur noch schwer oder gar nicht mehr abschalten kann. Doch zahlreiche Faktoren, unter anderem zahlreiche Ablenkungen, spielen bei der Entstehung beziehungsweise Bekämpfung von Stress eine erhebliche Rolle. Wir geben Ihnen fünf Tipps an die Hand, mit denen Sie erfolgreich einen Weg raus aus der Stressspirale finden.
Mehr Arbeit mehr Stress?
Die gute Nachricht vorweg: mit 43 Millionen hat die Erwerbstätigkeit hierzulande einen neuen Höchststand erreicht. Die Arbeitszeit stieg dennoch. 59 Milliarden Stunden sind es inzwischen (siehe Infografik, unten). Ein Umstand, der sich auch negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt. Laut Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin,beklagt rund jeder zweite Beschäftigte in Deutschland unter starkem Termin- und Leistungsdruck arbeiten zu müssen.

Hohe Arbeitsbelastung nicht der einzige Grund für die Stressspirale
In oben beschriebenen Umstand allerdings die alleinige Ursache für den Rutsch in die Stressspirale zu suchen, wäre allerdings zu kurz gegriffen. „“Sehr oft sind Ablenkungen und Unterbrechungen ein echtes Problem“, lässt sich Professor Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) auf der Internetpräsenz von BG ETEM, der Berufsgenossenschaft der Energie-, Textil-, Elektro- und Medienwirtschaft zitieren. Hier setzt auch unser erster von insgesamt fünf Tipps für den Weg raus aus der Stressspirale an.
Tipp 1: Soziale Netzwerke meiden
Verzichten Sie während der Arbeitszeit auf Facebook und andere Produktivitätssünden. Mitarbeiter, die sich durch Aktivitäten in sozialen Netzwerken von ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit ablenken lassen, verursachen volkswirtschaftliche Gesamtschäden in Höhe von 25 Milliarden Euro. Mehrkosten, die Arbeitgebern entstehen müssen irgendwie kompensiert werden. Etwa, indem Beschäftigte länger arbeiten. Ist das aber wirklich eine Option?
Tipp 2: „Nein!“ sagen
Klar möchte man kein „Kollegenschwein“ sein. Aus diesem Grund sagen allzu viele allzu oft „Ja!“ statt „Nein!“. Doch nur wer sich auch mal um sich selbst kümmert, kann auch anderen langfristig eine echte Stütze sein. Lassen Sie Ihr „Nein!“ allerdings nicht im luftleeren Raum stehen. Sagen Sie Ihrem Kollegen oder Vorgesetzten gegenüber, dass es heute ausnahmsweise nicht geht, da Sie bereits anderen Verpflichtungen nachkommen. Sollte er sich allerdings das nächste frühzeitiger melden, ist das Einspringen kein Problem. Bieten Sie ihm auch Alternativen. Zum Beispiel einen anderen Tag oder ein anderer Kollege.
Tipp 3: Aufgaben am Vorabend festlegen
Das Letzte, was Sie an einem Arbeitstag tun sollten? Die wichtigste Aufgabe für den darauf folgenden festlegen. Und mit dieser am nächsten Tag beginnen, und zwar bevor Sie sich Ihren E-Mails widmen. Damit vermeiden Sie, dass Sie sich von den Aufgaben, die Ihnen andere auf die Agenda setzen, ablenken lassen und Sie am Ende des Tages mit dem unguten Gefühl nach Hause gehen, nichts geleistet zu haben.
Tipp 4: Auf die 72-Stunden-Regel acht geben
Kennen Sie die 72-Stunden-Regel? Sie besagt, dass alles, was Sie nicht innerhalb von drei Tagen erledigen, niemals erledigen werden. Genauer gesagt, die Chance, dass Sie etwas umsetzen, dass Sie sich vor mehr als 72 Stunden vorgenommen haben, sinkt auf unter einem Prozent. Bei den meisten Sachen handelt es sich um Dinge, die Ihnen sowieso nicht so wichtig sind. Mit anderen Worten, wenn sie nicht getan, geht davon die Welt nicht unter. Jedoch sind auch Aufgaben darunter, die einem unangenehm und man sie deshalb vor sich herschiebt, bis sie gar nicht erledigt sind. Das kann schlimme Folgen nicht nur für Sie, sondern Ihre Kollegen haben. Und das bringt uns zum letzten Tipp.
Tipp 5: Unangenehme Aufgaben höchste Priorität einräumen
Aufgaben, die uns besonders unangenehm sind, kosten uns sehr viel Kraft und Zeit. Während wir andere Aufgaben erledigen, denken wir an diese unangenehme, was dazu führt, dass wir uns auf das, was uns eigentlich mehr Freude bereitet, nicht konzentrieren, wir Fehler machen und letztendlich Zeit in die Korrektur investieren müssen. Zudem verfolgt uns diese schlimmstenfalls bis in den Schlaf. Setzen Sie deshlabt unangenehme Aufgaben an die erste Stelle Ihrer Aufgabenliste (siehe Tipp 3). Dann haben Sie am Rest des Tages Gelegenheit, sich um die schönen Dinge Ihres (Arbeits-) Alltags zu kümmern.