Viele Arbeitgeber setzen auf betriebliche Gesundheitsförderung – doch längst nicht alle Arbeitnehmer springen darauf an. Der Corporate Health Themenpark und zahlreiche Expertenbeiträge auf der Zukunft Personal 2015 schließen diese Lücke: Europas größte Messe für Personalmanagement präsentiert vom 15. bis 17. September 2015 in Köln Game-Based-Tools, brandneue Studienergebnisse und praxiserprobte Konzepte, die auch bei Präventionsmuffeln oder in KMU zünden.
Der schnelle Wandel in der Arbeitswelt ist Teil des Problems und zugleich Bestandteil der Lösung: Die zunehmende Arbeitsdichte und ein hoher Leistungsdruck belasten die Mitarbeiter. Auf der anderen Seite ermöglicht die Digitalisierung neue, attraktive Ansätze in der Prävention: Ein spielerisches Instrument zur Stärkung individueller Ressourcen in der Stressbewältigung ist die „Mission Against Stress“ (MAS). Wie das Game-Based-Learningtool funktioniert, veranschaulicht Thorsten Uhle, Leiter „Gesunde Arbeitswelt” bei Currenta, am Beispiel des Chempark Leverkusen. In der computerspielähnlichen Lernwelt gewinnen die Nutzer Verständnis für komplexe Zusammenhänge – die Voraussetzung für ein erfolgreiches Stressmanagement.
Gesundheit an den Mann bringen
Webbasiertes Gesundheitsmanagement erweist sich auch als wirksamer Hebel in der Zielgruppe der Männer, Migranten und Minderqualifizierten, die Prof. Dr. Volker Nürnberg als Präventionsmuffel identifiziert hat. Insbesondere technikaffine Männer ließen sich mit web- und appbasierten Angeboten zeitgemäß ansprechen, hat der Studiengangleiter Gesundheitsmanagement von der Hochschule für angewandtes Management herausgefunden. Menschen mit Migrationshintergrund könnten zudem in ihrer Herkunftssprache adressiert werden. In seinem Expertenbeitrag gibt der Wissenschaftler einen Überblick über Angebote und Möglichkeiten via Internet und beschreibt Trends, die sich derzeit im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) abzeichnen.
Coaching: Verhaltensänderungen durch persönliche Ansprache
Doch auch der Faktor Mensch spielt eine wesentliche Rolle, wenn es um Verhaltensänderungen geht: Den Fokus auf ein systematisches Gesundheits-Coaching als Produktivitätsmotor und Erfolgsfaktor legt Ines Oelmann. Die Leiterin Vertrieb, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei MedicalContact klärt dabei auch, ob es hierbei um ein Luxus-Tool oder Basis-Werkzeug im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) geht. Für den Einsatz von internen „Ergonomie-Coaches“ spricht sich Markus Schropp aus: Nur durch kollegiale Supervision und Anleitung zu gesundheitsförderlichem Bewegungsverhalten am Arbeitsplatz ließen sich dauerhafte Verhaltensänderungen erzielen, ist der Leiter Betriebliches Gesundheitsmanagement Konzern der Firma Schuler überzeugt.
BGM im Mittelstand: Brandneue Studienergebnisse
Durch eine umfangreiche Studie in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse, dem Fürstenberg Institut und der ias-Gruppe hat die Zeitschrift „Personalwirtschaft“ Einblick in die BGM-Bemühungen mittelständischer Unternehmen gewonnen. In der Podiumsdiskussion „Gesundheit, danke – wie BGM im Mittelstand funktioniert“ präsentiert Chefredakteur Erwin Stickling erstmalig die Ergebnisse, um sie anschließend mit Experten zu diskutieren.
Für KMU: Gesundes Führen als gelebter Prozess
Um ein leicht realisierbares Gesundheitskonzept speziell für kleine und mittelgroße Unternehmen geht es im Best-Practice-Beispiel von Harald Düster, Kaufmännischer Leiter der Sebapharma, und Prof. Dr. Bernd Glazinski von der RFH Köln/PANEU Bratislava: In Zusammenarbeit mit anderen KMU erarbeitete die Firma sebapharma ein praxisorientiertes Konzept zur Personal-und Organisationsentwicklung unter dem Gesamtfokus gesunder Führung. Dabei entstanden eine Checkliste und ein Ampelsystem, die auch von anderen KMU genutzt werden können.
Frauen oder Männer: Wer hält besser stand im mittleren Management?
Mit der Geschlechterfrage im mittleren Management befasst sich Leoni Schilling: Sind Frauen oder Männer in diesem Spannungsfeld zwischen Topmanagern und Mitarbeitern die bessere Besetzung, fragt die Wissenschaftliche Mitarbeiterin von der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft. Antworten liefert eine eigens dazu durchgeführte Studie über geschlechtsspezifische Bewältigungsmechanismen. Während männliche Eigenschaften Widersprüchlichkeiten eher ertragen, sprechen Frauen offener über Probleme und Stress, lautet eine Erkenntnis. Die Referentin bespricht diese Ergebnisse in Hinblick auf das Führungsverhalten und die Gesundheit von Führungskräften.
Themenpark Corporate Health in Halle 2.1
Neben dem umfangreichen Programm zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement präsentieren zahlreiche Aussteller im Themenpark „Corporate Health“ ihre Produkte und Dienstleistungen, darunter B•A•D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik, Vitaliberty, interfit, insa Gesundheitsmanagement, GesundheitsTicket, machtfit, Weight Watchers, Unicity und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Die Bandbreite der Angebote reicht von gesunder Ernährung über Fitnesstraining und Stressprävention bis zum ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Als Kooperationspartner engagieren sich der Bundesverband betriebliches Gesundheitsmanagement, der einen eigenen MeetingPoint betreibt, sowie der Deutsche Bundesverband für Burnout-Prophylaxe und der Westdeutsche Betriebssportverband.
(Pressemitteilung der spring messe ag)
Hinweis der Redaktion
Die Zukunft Personal findet von 15. bis 17. September in der koelnmesse (Hallen 2.1, 2.2, 3.1 und 3.2) jeweils von 9 bis 17.30 Uhr statt.