Wo viel Licht ist, ist auch viel Luft – keine Chance für den „Winterblues“

Ursache für SAD ist vermutlich der Mangel an natürlichem Tageslicht im Winter. Untersuchungen haben gezeigt, dass auch eine verminderte Ausschüttung von Serotonin eine Rolle spielt. Dieser chemische Botenstoff leitet Nervensignale im Gehirn weiter und hellt die Stimmung auf. SAD kann aber auch ähnliche Ursachen haben wie eine klassische Depression.

Viel Bewegung beugt trüben Gedanken vor

Jeder kann selbst dazu beitragen, einem Stimmungstief vorzubeugen oder ihm die Stirn zu bieten. Sinnvoll ist es, jeden Tag mindestens eine Stunde rauszugehen und Licht zu tanken. Selbst ein bedeckter Himmel ist deutlich heller als jedes künstliche Licht. „Am besten ist es, sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen“, weiß AOK-Ärztin Maroß. Lange Spaziergänge, am besten morgens, hellen die Stimmung auf, genauso wie Radfahren, Joggen, Walken oder Langlauf. Bei regelmäßiger Bewegung im Freien kommt der Kreislauf in Schwung und der Körper schüttet Glückshormone aus. Dann kommen trübe Gedanken nicht so schnell auf.

Zimmer hell erleuchten

Um morgens besser aus dem Bett zu kommen, empfiehlt es sich, das Schlafzimmer hell zu erleuchten. Ein Lichtwecker, der den Sonnenaufgang simuliert, hilft Morgenmuffeln ebenfalls. Damit tagsüber keine Müdigkeit aufkommt, sollten Wohn- und Arbeitsräume hell beleuchtet werden. Große Tageslichtleuchten verdrängen die Dunkelheit. Abends ist eine warme Beleuchtung besser, damit sich der Körper auf die Nachtruhe vorbereiten kann.

Tageslicht-Ersatz aus der Steckdose kann auch Menschen helfen, die unter einer “Winterdepression” leiden – zusätzlich zu viel Bewegung im Freien und einer ärztlichen Behandlung. Eine solche Lichttherapie sollten Patienten mit ihrem Arzt absprechen. Mit speziellen Lampen können sie tagesähnliches Licht auf Vorrat tanken. Wichtig ist, dass sie täglich eine bestimmte Zeit vor dem Lichtgerät sitzen. Ist das erfolgreich, empfiehlt es sich, die Lichttherapie den ganzen Winter über fortzusetzen. Auch mit Antidepressiva lässt sich eine saisonale Depression wirksam behandeln – im individuellen Fall berät Sie dazu Ihr Arzt.


(Allgemeine Ortskrankenkasse, AOK)

HCC Redaktion

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