TK-Bewegungsstudie 2013 vorgestellt: Deutschland sitzt sich krank

TK-Bewegungsstudie 2013 vorgestellt: Deutschland sitzt sich krank

Sport

Sportfaules Deutschland – Sportmuffel haben Mehrheit übernommen

Nicht einmal jeder zweite Deutsche (46 Prozent) treibt Sport: 20 Prozent der Menschen hierzulande bezeichnen sich als Antisportler, weitere 32 Prozent als Sportmuffel. Und der Blick auf die letzte Bewegungsstudie der TK aus dem Jahr 2007 zeigt eine beunruhigende Tendenz: Die Mehrheit haben die Bewegungsfaulen erst in den letzten Jahren übernommen. Vor sechs Jahren haben noch 56 Prozent der Menschen hierzulande Sport getrieben.

Frauen treiben insgesamt mehr Sport als Männer (49 Prozent gegenüber 42 Prozent) – dafür aber lockerer: intensiv und leistungsbezogen sporteln mit acht Prozent doppelt so viele Männer wie Frauen (vier Prozent). Außerdem nimmt der Anteil der Sportler mit steigendem Schulabschluss und Einkommen immer weiter zu.

TK-Bewegungsstudie 2013 vorgestellt: Deutschland sitzt sich krank
Foto: Techniker Krankenkasse

Die Top 10 der beliebtesten Sportarten der Deutschen

Das sind sie: Fahrradfahren ist mit 39 Prozent der Sporttreibenden die beliebteste Sportart der Deutschen, gefolgt von Fitness und Gymnastik (32 Prozent), Wandern/Walken (25 Prozent), Schwimmen/Aqua-Fitness (25 Prozent) und Joggen (22 Prozent). Abgeschlagen auf den weiteren Plätzen folgen Tennis und andere Rückschlagsportarten, Fußball, Kraftsport, weitere Ballsportarten (Basketball, Handball und Volleyball) sowie Tanzen.

TK-Bewegungsstudie 2013 vorgestellt: Deutschland sitzt sich krank
Foto: Techniker Krankenkasse

Männer sind Einzelkämpfer, Frauen Teamsportler

Jeder zweite Sportler (50 Prozent) trainiert am liebsten allein, etwa jeder Vierte im Team oder einer Gruppe (26 Prozent) und gut jeder Fünfte (22 Prozent) mit einem Partner. Dabei nehmen Spaßfaktor und Motivation zu, wenn man sich mit anderen zusammentut. Männer trainieren deutlich häufiger alleine (54 Prozent gegenüber 46 Prozent der Frauen), Frauen lieber mit anderen (52 Prozent gegenüber 44 Prozent der Männer).

Das treibt die deutschen Sportler in die Turnschuhe

Wichtigste Motivationsfaktoren fürs Sporttreiben sind Gesundheit und Figur: Sie sind für weit über die Hälfte der Sportler der Hauptantrieb. An zweiter Stelle steht der Spaßfaktor (27 Prozent), weit abgeschlagen folgen die Entspannungs- und Gesellschaftssportler (jeweils sieben Prozent) sowie diejenigen, die sich gerne im Wettkampf mit anderen messen (zwei Prozent).

Schlechtes Gewissen? Körperliche Beschwerden? So geht es den Antisportlern

Jeder zweite Antisportler gibt zu: “Ich vermute, dass ein bisschen Sport meinem Körper ganz gut tun würde.” Besonders ausgeprägt ist das schlechte Gewissen – mit knapp zwei Dritteln der Befragten – bei den berufstätigen Antisportlern. Fast drei von zehn Inaktiven insgesamt geben an, körperliche Beschwerden zu haben, die sich durch die Bewegungslosigkeit verschlimmern. Vier von zehn Antisportlern gestehen zudem ein, dass sie sich manchmal in ihrem Körper nicht wohlfühlen, jeder Siebte hat das Gefühl, manchmal nicht richtig dazu zu gehören.

Die Ausreden der Sportmuffel: Die meisten können sich nicht aufraffen

Die häufigsten Ausreden der Sportvermeider sind die fehlende Motivation (45 Prozent), Krankheiten und körperliche Einschränkungen (37 Prozent) sowie Zeitmangel aus beruflichen Gründen (33 Prozent) und Stress im Privatleben (26 Prozent). Weitere Ausreden, das Sofa den Turnschuhen vorzuziehen, sind schlechtes Wetter, fehlende Trainingspartner, die Kosten, ein Schamgefühl beim Sport, die Scheu vor dem Leistungsvergleich mit anderen, fehlendes Interesse an Bewegung generell und ein als zu hoch eingeschätztes Verletzungsrisiko beim Sport.

Bei den Berufstätigen spielt neben Jobstress (fast 70 Prozent sagen dies) auch die fehlende Motivation eine besonders große Rolle: Jeder zweite von ihnen gibt das zu. Bei den Familien sind überdurchschnittlich oft beruflicher und privater Stress (die Hälfte der Eltern geben dies an) und der Kostenfaktor (bei drei von zehn Familien) ausschlaggebend.

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HCC Redaktion

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