Ältere Menschen, die an einem schweren Mangel an Vitamin D leiden, verfügen über ein erhöhtes Demenzrisiko. Das hat eine neue Studie unter der Leitung von David Llewellyn von der University of Exeter Medical School ergeben. Die Forscher haben die Daten von rund 1.650 Personen über 65 Jahren analysiert. Allein in Großbritannien leben derzeit rund 800.000 Menschen mit Demenz. Diese Zahl soll bis 2021 auf eine Million ansteigen. Details wurden im Fachmagazin „Neurology“ veröffentlicht.
Abhängigkeit von anderen Quellen
Vitamin D wird über die Nahrung aufgenommen und ist vor allem in fettreichem Fisch enthalten. Neben Nahrungsergänzungsmitteln ist vor allem der Kontakt der Haut mit Sonnenlicht von großer Bedeutung. Die Haut älterer Menschen kann bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Vitamin D weniger leistungsfähig sein. Damit wird ein Vitaminmangel wahrscheinlicher und die Abhängigkeit von anderen Quellen größer.
Die Teilnehmer wurden sechs Jahre lang begleitet. Zu Beginn litt niemand an Erkrankungen wie Demenz oder Herz-Kreislauf-Störungen. Keiner der Probanden hatte zu diesem Zeitpunkt einen Schlaganfall erlitten. Am Ende der Studie zeigte sich, dass bei den 1.169 Personen mit guten Vitamin-D-Werten die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung bei eins zu zehn lag. 70 Personen litten unter einem schweren Vitaminmangel. Ihr Risiko lag bei eins zu fünf.
Nahrungsergänzungsmittel nehmen
Die Experten erwarteten einen Konnex zwischen niedrigen Vitaminwerten und Demenz sowie Alzheimer. „Wir haben nachgewiesen, dass die Verbindung doppelt so stark war wie erwartet“, so Llewellyn. Weitere Studien sind laut dem Forscher nötig, um herauszufinden, ob das Essen von Nahrungsmitteln mit viel Vitamin D oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln das Einsetzen einer Erkrankung verzögern oder gar verhindern kann. „Diese Ergebnisse zeigen nicht, dass geringe Vitamin D-Werte eine Demenz verursachen können.“
(Quelle: pte)