Startup-Kultur – Personal Care als Erfolgschance

Personal Care ist Startups essenziell

Startup-Gründer, die sich um ihre Mitarbeiter bemühen, sorgen von Anfang an für eine entsprechende Unternehmenskultur, für eine Wohlfühlatmosphäre und ein vertrauensvolles Miteinander am Arbeitsplatz. Sie kümmern sich um die mentale sowie körperliche Gesundheit ihrer Angestellten und sie haben den Einzelnen im Blick, gehen auf individuelle Bedürfnisse und Hintergründe ein. Auf diese Weise lassen sich nicht zuletzt Motivation und Leistung der Mitarbeiter steigern. Wir erklären, wie gute Personal Care funktioniert und warum sie gerade für Startups den entscheidenden Unterschied auf dem Weg zum Erfolg machen kann.

Gesundheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit – Die 3 Säulen von Personal Care

Ein faires Gehalt, 30 Tage Urlaub, Überstundenausgleich, ein ergonomischer Bürostuhl und der Obstkorb in der Kaffeeküche – für das ein oder andere Unternehmen sieht so die komplette Unterstützung der Mitarbeiter aus. Natürlich sind vor allem die drei erstgenannten Punkte wichtige Voraussetzungen für ein gutes Arbeitsverhältnis. Das gilt für Startups genauso wie für etablierte Unternehmen. Allerdings handelt es sich hierbei letztlich schlicht um grundsätzliche Rahmenbedingungen.

Klare Erwartungen von Arbeitnehmer an Arbeitgeber

Viele Arbeitnehmer erwarten von ihrem Arbeitgeber mehr als das Bare-Minimum. Sie wissen, wie wichtig darüber hinaus

  • Zufriedenheit mit der Arbeit,
  • eine aktive Förderung physischer und psychischer Gesundheit
  • ein angenehmes Arbeitsklima sind,

um nicht zwischen einem Arbeits-Ich und einem Freizeit-Ich unterscheiden zu müssen. Nur so gelingt es, sich gut und gerne für ein Unternehmen einzusetzen, mit dem sie sich identifizieren und in dem sie wachsen können.

Personal Care geht also über die traditionellen Rahmenbedingungen für einen guten Arbeitsplatz hinaus. Sie sorgt dafür, dass das Wohlergehen der Mitarbeiter im Fokus steht. Ihr Ziel sind eine Stärkung der Mitarbeiterloyalität, eine anhaltende Leistungssteigerung und eine bessere Mitarbeiterbindung.

Personal Care wird dabei von drei Säulen getragen:

  1. Gesundheitsförderung
  2. Arbeitszufriedenheit
  3. Wohlbefinden

Die richtige Personal Care ist nur eines der Geheimnisse auf der Checkliste erfolgreicher Gründer, wie sie in Startup-Guides angeraten wird. Eine hervorragende Personal Care im Startup kann jedoch neben einer passenden Geschäftsidee, der richtigen Finanzierung und effizienten Arbeitsabläufe einen entscheidenden Unterschied machen.

Balance – Auch ohne Work-Life

Ein Großteil der Arbeitnehmer verbringt acht oder mehr Stunden täglich an fünf Tagen in der Woche am Arbeitsplatz. Weiterhin ist es in immer mehr Branchen üblich, dass Arbeitnehmer ihre Arbeit mit nach Hause nehmen – sei es durch Tage im Remote-Office oder weil kaum jemand nach acht Stunden einen Schalter umlegen und nicht mehr an die Arbeit denken kann. In Zeiten sich ändernder Arbeitsbedingungen müssen sich Startups und etablierte Unternehmen stärker auf den Arbeitnehmer als Mensch denn als fleißiges Bienchen konzentrieren.

Die Arbeit ist ein wichtiger Teil des Lebens und findet nicht getrennt von ihm statt. Die vielbesagte Work-Life-Balance funktioniert aus diesem Grund oft nicht. Wer seine Freizeit hauptsächlich damit verbringt, von stressigen Arbeitstagen im Startup zu regenerieren, kann sich nicht wirklich erholen.

Zudem kann sich das Gefühl einschleichen, die Arbeit sei nicht mehr als ein notwendiges Übel, wenn man davon ausgeht, dass das eigentliche Leben ausschließlich in der arbeitsfreien Zeit stattfindet. Dies ist weder für Arbeitnehmer noch für Arbeitgeber wünschenswert.

Eigentlich wollen die meisten Menschen gerne etwas bewegen und können Sinn und Befriedigung aus ihrer Arbeit schöpfen. Startups wiederum profitieren von Mitarbeitern, die Freude an ihrem Job haben. Wer gerne zur Arbeit geht, erfüllt seine Aufgaben mit größerer Motivation und arbeitet effizienter. Dafür muss jedoch das Arbeitsklima stimmen.

Gute Personal Care schafft die notwendigen Voraussetzungen dafür.

Personal Care in Startups: Bessere Leistung, starke Mitarbeiterbindung

Viele Startup-Gründer und Jungunternehmer haben das verstanden. Sie sehen, dass gute Personal Care ihnen gleich mehrere Vorteile verschafft, darunter:

  • Verbesserte Leistung und Produktivität: Mitarbeiter, die zufrieden und gesund sind und sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, sind kreativer, innovativer und anpassungsfähiger. Was uns der gesunde Menschenverstand sagt, wurde zuletzt in Studien der Oxford University bestätigt. Zufriedene Mitarbeiter werden zudem eher geneigt sein, sich Herausforderungen zu stellen und bei Veränderungen mitzugehen – und Herausforderungen und Veränderungen wird es vorrangig in Startups in der Gründungsphase zur Genüge geben.
  • Weniger Fehlzeiten und stärkere Mitarbeiterbindung: Startups, die aktiv zur Gesundheitsförderung beitragen, sorgen dafür, dass ihre Mitarbeiter weniger Fehlzeiten haben. Mitarbeiter, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind und sich wertgeschätzt fühlen, kündigen seltener. Auf diese Weise können Startups Zeit, Geld und Ressourcen sparen, die sonst für die Einstellung, Schulung und den Ersatz von Mitarbeitern aufgewendet werden müssten.
  • Verbesserte Zusammenarbeit und Kommunikation: Mitarbeiter, die von ihren Führungskräften und Kollegen respektiert, geschätzt und umsorgt werden, fühlen sich verstärkt zugehörig und verbunden. Sie sind eher bereit, gut zusammenzuarbeiten, offen zu kommunizieren sowie untereinander und mit ihren Vorgesetzten zu kooperieren. Zudem zeigen sie sich oft besonders loyal.

Ein Startup mit begeisterten, engagierten Mitarbeitern stellt sich darüber hinaus als attraktiver Arbeitgeber auf. In Zeiten, in denen Arbeitnehmer öffentlich ihr Unternehmen bewerten können, ist dies essenziell.

Startups sind zudem in besonderem Maße auf einen guten Ruf angewiesen, weil sie meist nicht mit sehr hohen Gehältern hervorstechen. Doch haben sie den Vorteil, dass sie eine hervorragende Personal Care als Chance umfassend nutzen können. Sie sind in der Lage, von Anfang an die entsprechenden Maßnahmen einzuplanen und sich auf dem Gebiet der Personal Care besonders innovativ zu zeigen.

Maßnahmen zur Personal Care im Startup

Maßnahmen für eine gute und umfassende Personal Care gibt es viele und für Startups ist es eine gute Idee, sich hier auch durch originelle und innovative Ideen hervorzutun. Die „klassischen“ Angebote im Rahmen einer guten Personal Care sollten jedoch ebenso eine Rolle spielen.

Health first

Wer schon einmal eine Nacht durchgearbeitet hat, um ein wichtiges Projekt rechtzeitig fertigzustellen oder sich nach einer aufreibenden Woche geistig ausgelaugt gefühlt hat, weiß, wie groß der Einfluss von Arbeit auf die physische und physische Gesundheit sein kann. Nicht nur schwere körperliche Arbeit, auch der Bürojob führt unter Umständen langfristig zu einer Reihe gesundheitlicher Probleme. Dies gilt mitunter auch für Menschen, die sich in ihrer Freizeit viel bewegen.

Das lange Sitzen kann zu Rückenproblemen führen, das Starren auf den Bildschirm die Sehkraft negativ beeinflussen und auch der Stress fordert seinen Tribut. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das zudem die Fürsorge für die mentale Gesundheit der Mitarbeiter einschließt, ist daher eine Grundlage der Personal Care im Startup.

Neben Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gehört die betriebliche Gesundheitsförderung zum BGM. Übliche Maßnahmen sind

  • die Einrichtung eines Ruhe- oder Fitnessraums
  • das Angebot zum Gesundheitscheck
  • die vergünstigte Mitgliedschaft im Fitnessstudio.

Die Gesundheitsförderung darf jedoch darüber hinausgehen und ein wenig kreativer ausfallen. Warum zum Beispiel nicht regelmäßig eine kleine, gemeinsame Trainingseinheit organisieren? Ein Yogalehrer zeigt Übungen zum Dehnen und Entspannen am Schreibtisch oder ein Sehtrainer erklärt, was man tun kann, um die Augen nach der Bildschirmarbeit zu entspannen.

Eine andere Idee sind kleine Wettbewerbe zur Gesundheitsförderung. So kann ein Wettbewerb für den am schönsten begrünten Schreibtisch ausgerufen werden oder der Mitarbeiter, der jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit kommt, bekommt einen kleinen Preis. Startup-Gründer können auch gelegentlich einen zusätzlichen Urlaubstag verschenken, wenn sich jemand besonders ins Zeug gelegt hat.

Wertvollen Input gibt es, wenn man das Startup-Team in die Ideenfindung einbezieht und alle Kolleginnen und Kollegen Vorschläge und Wünsche zum Thema Gesundheitsfürsorge äußern können.

Wohlfühlkultur im Startup fördern

Für die mentale Gesundheit der Mitarbeiter spielt nicht zuletzt die Unternehmenskultur eine Rolle. Ein Mitarbeiter, der sich mit dem Unternehmen, seinen Werten und mit dem Umgang untereinander identifizieren kann, fühlt sich wohler und ist auch für stressige Zeiten besser gewappnet.

Moderne Managementansätze und Rahmenwerke für die Zusammenarbeit wie agiles Management und Scrum können ebenfalls einen Beitrag zum Erhalt der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz leisten. Startup-Gründer sollten die Regeln und Werte, die die Startup-Kultur und die Arbeitsprozesse bestimmen, von Beginn an im Sinne eines gesteigerten Wohlbefindens und eines vertrauensvollen Miteinanders im Unternehmen festlegen.

Den Einzelnen sehen

Wer ein Programm zur Personal Care aufstellt, sollte darauf achten, dieses so flexibel zu gestalten, dass auch individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Nicht jedes Programm ist für jeden Mitarbeiter das richtige.

Startup-Gründer haben in diesem Punkt gegenüber Vorgesetzten in großen, etablierten Unternehmen einen erheblichen Vorteil. Sie starten meist mit einem kleinen Team. Weitere Mitarbeiter kommen nach und nach hinzu. So kann man jeden einzelnen Mitarbeiter, seine Hintergründe, Wünsche und Erfahrungen kennenlernen.

Wichtig ist der Blick für das, was die Menschen neben der Arbeit interessiert und was sie sich für ihre Zukunft wünschen, wie zum Beispiel:

  • Der eine fühlt sich wertgeschätzt, wenn er an bestimmten Tagen von zu Hause ausarbeiten kann, um Arbeit und Care-Arbeit besser unter einen Hut zu bekommen.
  • Der nächste würde an bestimmten Tagen gerne besonders früh kommen und gehen, um seinem Ehrenamt nachkommen zu können.
  • Ein wieder anderer fühlt sich eingebunden, wenn die Bilder, die er als Hobbyfotograf knipst, in der Gemeinschaftsküche Platz finden.

Natürlich geht es zudem um große berufliche Meilensteine – Interessen und Karrierewünsche sollten zum Beispiel aktiv mit Schulungen, Weiterbildungsmöglichkeiten oder durch ein Mentorenprogramm gefördert werden. Aber auch vermeintliche Kleinigkeiten können viel bewirken.

Personal Care als Leitbild für die Startup-Kultur

Die Arbeitswelt ist im Wandel. Startups und andere Unternehmen müssen sich stärker auf den Mitarbeiter als Mensch und den Arbeitsplatz als Teil des Lebens konzentrieren.

Für Startups liegt hier ein großes Potenzial und eine große Chance, weil sie eine hervorragende Personal Care von Anfang als Leitbild in ihre Startup-Kultur, in Planung und Organisation einbeziehen können. Startups, die eine Wohlfühlkultur und ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld schaffen, machen es ihren Mitarbeitern leicht, sich mit dem Unternehmen und seinen Werten zu identifizieren. Ein Mitarbeiter, der sich wertgeschätzt und gesehen fühlt, wird sich gerne für das Startup einsetzen und Herausforderungen in der Gründungsphase gemeinsam meistern wollen.

Die Basis für erfolgreiche Personal Care bilden:

Diese Faktoren werden zu einem entscheidenden Faktor für Mitarbeitermotivation, Mitarbeiterbindung und damit nicht zuletzt für den langfristigen Erfolg des Startups.

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Quelle Coverbild: © Jacob Lund | stock.adobe.com

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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